Ein eher unentdecktes Ziel: Slowenien

In diesem Sommer waren wir das erste Mal mit Kai-Uwe im Urlaub und wahrscheinlich war es für ihn auch der erste Urlaub in seinem Leben.

Wir haben uns dazu entschieden, mit dem Auto nach Kroatien zu fahren (unseren Kroatien-Bericht findet ihr HIER). Damit die Fahrt am Stück nicht so lang ist, haben wir einen 3-tägigen Stopp in Slowenien eingelegt, dann ging es 11 Tage weiter nach Kroatien und auf der Rückfahrt gab es nochmal einen 3-tägigen Stopp in Österreich (den Beitrag dazu findet ihr HIER).  Also quasi ein Roadtrip mit Hund.

Bei den Unterkünften haben wir uns für Apartments/Ferienhäuser entschieden, die wir über Airbnb gebucht haben. Die Auswahl an schönen Unterkünften, die Haustiere erlauben war wirklich groß und keine der insgesamt 4 Unterkünfte hat Zusatz-Kosten für Kai-Uwe berechnet.

In diesem Eintrag möchte ich euch ein bisschen von Slowenien erzählen. Slowenien ist bei euch wahrscheinlich (wie bei den meisten) nicht gerade unter den TOP 10 der Urlaubsziele in Europa. Generell habe ich im Freundes- und Bekanntenkreis eher verhaltene Reaktionen als Antwort auf unsere Urlaubspläne erhalten. „Reaktionen „Aha…Slowenien…Was macht man denn da? Fahrt doch durch, dann habt ihr mehr Zeit für Kroatien…“ Aber nein… Slowenien musste unbedingt sein und lag ja sowieso auf dem Weg. Und ich kann euch sagen: Wir würden jederzeit wieder dort hin! Es war wirklich traumhaft schön und alle Durchreisenden verpassen wirklich etwas…

Wir haben uns für 3 Nächte ein Bed & Breakfast in Kobarid (ein kleines Wanderdörfchen) gebucht. Dort liegt das Soca Tal, das wirklich  w-u-n-d-e-r-s-c-h-ö-n  ist. Es war ein Paradies für Kai-Uwe.. und für uns natürlich auch ;) Zum einen waren dort kaum Touristen (kann daran gelegen haben, dass Slowenien für viele nicht unbedingt das Nr. 1 Reiseziel in Europa ist oder daran, dass wir außerhalb der Schulferien dort waren) und zum anderen weil es wirklich viele wunderschöne Spazier- und Wanderstrecken gibt, auf denen sich Hund und Mensch an vielen Stellen im kristallklaren Wasser der Soca und ihren Nebenflüssen erfrischen kann. 

Am Ankunftstag haben wir nicht mehr viel unternommen, da wir ziemlich platt von der Fahrt waren. Wir haben uns die bekannte NAPOLEONBRÜCKE über der Soca angeschaut und waren dort ein bisschen spazieren:

Unweit der Brücke ist der Campingplatz Kamp Lazar. Dort gibt es ein Restaurant, in dem man wirklich schön sitzen und lecker essen kann. Ich glaube sogar, es heißt auch KAMP LAZAR. Der Außenbereich ist groß und Kai-Uwe war herzlich willkommen. Wenn es dunkel wird, wird draußen ein Feuer gemacht, was total gemütlich ist. Zu Essen gibt es Cevapcici, Salat, aber auch Pasta, slowenische Spezialitäten und sehr leckere Pfannkuchen – wahlweise herzhaft oder süß. Wir haben in den 3 Tagen, in denen wir dort waren, beide Varianten probiert und beide waren super lecker ;)  Teuer ist das Essen dort auch nicht. Für mich gab es am ersten Abend eine Platte mit slowenischem Käse, Walnüssen und Honig (es gibt unglaublich viele Bienenhäuschen in Slowenien, da werdet ihr bei euren Wanderungen immer wieder an einer vorbeikommen) und für Chris gab es einen Cevapcici Burger. Es lohnt sich auch immer die Augen nach kleinen Hofläden offen zu halten: Dort gibt es oft Ziegenkäse und regionale Weine.

Danach sind wir abends noch ein bisschen ins Städtchen gelaufen und haben gemütlich ein Eis gegessen. Es war toll, dass unsere Unterkunft so zentral gelegen war, dass man in wenigen Minuten zu Fuß in der Mitte des Örtchens war. Dort gibt es einen lokalen Mini-Supermarkt, ein paar Restaurants und eine Eisdiele, bei der wir zweimal Eis essen waren ;) Es ist auch schön, einfach ein bisschen durch die Gassen zu flanieren. Die Einheimischen hatten ihre Häuschen und Gassen teilweise sehr liebevoll gestaltet, in den Gärten wachsen Gemüse und Sonnenblumen wild durcheinander, an Holzbalken ranken Weinpflanzen und überhaupt sieht das Örtchen Kobarid ein bisschen verzaubert aus.

SLOWENIEN TAG 1

An unserem ersten Tag sind wir zum KOZJAK SLAP (dem größten Wasserfall in Slowenien) gewandert. Da es 29 Grad hatte, haben wir uns auf die schattigen Wanderwege beschränkt.  Die Wanderung war total schön und startet unweit der Napoleonbrücke.

Auf der Strecke zum Wasserfall kommt man am Soška Pot vorbei. Es lohnt sich, auch mal die kleinen, unbefestigten Wege hinunter zur Soca zu laufen. Denn dort erwarten euch kristallklares Wasser und flache Stellen, an denen man sich die Füße erfrischen kann. Generell würde ich sagen: Der Weg ist das Ziel. Lasst euch Zeit und biegt mal hier ab und mal da. Es warten immer wieder tolle Aussichtspunkt, abenteuerliche Hängebrücken und kleine Abschnitte, an denen ihr ins Wasser gehen könnt:

Der Weg zum Wasserfall ist überhaupt nicht weit. Man läuft etwa eine Stunde dort hin und der Großteil der Strecke führt durch den schattigen Wald, aber immer auch am Wasser (der Kozjak, Nebenfluss der Soca) entlang. Kai-Uwe hat sich an fast jeder Wasserstelle das Bäuchlein erfrischt. Zum Ende hin führt die Strecke über kleine Holzbrücken (max. 7 Meter lang) und große Steine. Wenn Euer Hund Angst hat, die Brücken zu überqueren, kann er auch durchs Wasser laufen. Es sind aber keine Hängebrücken und keine Brücken, die nach unten hin offen sind. Kai-Uwe läuft normalerweise über keine Gitter oder wacklige Untergründe. Aber die kleinen Brücken waren kein Problem für ihn. Und kleinere Hunde kann man ja zur Not auch kurz tragen. Eine Hängebrücke, an der man auf dem Weg vorbeikommt, war ihm allerdings unheimlich ;) Am Ende der Strecke erwartet Euch ein großer Wasserfall. Das letzte Stück Weg dort hin führt über einen Holzweg entlang am Berg, der mit einer Rehling gesichert ist. Der Weg ist etwas rutschig aber auf jeden Fall gut machbar.

SLOWENIEN TAG 2

Am nächsten Tag waren wir im Triglav Nationalpark. Wir haben den südlichsten Eingang in den Park genommen, um dort die Tolminer Klammen anzuschauen. Der Eintritt in den Park kostet 5 Euro pro Person und ist auch mit Hund kein Problem. Was euch drinnen erwartet ist einfach wunderschön. Es führt kleiner Rundgang (ca. 1,5 Stunden) durch die Klammen. Zuerst geht man einige Treppen hinunter und man erlebt das türkisfarbene, glasklare Wasser hautnah. Dadurch, dass es der südlichste und tiefgelegenste Punkt im Park ist, hatte es unten am Wasser am Wasser aufeinmal nur noch frische 18 Grad. So schön und kristallklar das Wasser ist, so kalt ist es leider auch ;)

Danach führt der Weg über 2 Brücken zu einigen weiteren beeindruckenden Aussichtspunkten. An einem Punkt fließen zwei Nebenflüsse ineinander, an am anderen gibt es einen riesigen Wasserfall in einer tiefen Schlucht zu sehen. Und dann geht es weit hinauf… Alles, was zu Beginn hinuntergelaufen wurde, muss ca. doppelt so weit wieder hochgelaufen werden ;) Es führen zahlreiche Treppen hinauf zum nächsten Aussichtspunkt, an dem es Tropfsteinhöhlen zu sehen gibt. Bei 29 Grad war der zugegeben wenig ein wenig anstrengend ;) Aber es gibt immer wieder Bänke, auf denen man ein Päuschen einlegen kann. Zum Abschluss läuft man über eine Brücke und überquert das Wasser nochmal, allerdings in einer unglaublichen Höhe. Mit diesem tollen Ausblick schließt der Rundgang dann ab.

SLOWENIEN TAG 3

Am letzten Tag sind wir noch die Strecke zwischen Bovec und Trenta abgefahren, was auch ein absolutes Highlight war. Auf der Strecke gibt es zahlreiche kleine Badestellen an der Soca. Es lohnt sich, ab und zu anzuhalten und ans Wasser zu laufen. Es erwarten euch Stellen, an denen das Wasser leuchtend türkisfarben ist.

Folgt man von Lepena aus dem Soška-Pot in Richtung Trenta, liegt eine der schönsten Badestellen nur wenige Meter hinter der Brücke, die aus dem kleinen Campingdorf Lepena hinausführt. Schaut selbst:

An einer Stelle ist das Wasser so tief, dass man problemlos vom Fels aus hineinspringen kann. Aber es ist wirklich eisig kalt (das Wasser hat im Juni zwischen 8 und 9 Grad). Zwei mutige Schwimmer haben wir gesehen, für uns hat es aber gereicht, die Füße zu erfrischen. Selbst das war nach kurzer Zeit eisig. Kai-Uwe hat sich wieder bis zum Bauch erfrischt ;) Hier kann man wirklich ein paar schöne Stunden verbringen. Am besten man nimmt sich eine Picknickdecke und ein bisschen Proviant mit und sucht sich eine schöne Stelle am Wasser, um dort ein bisschen zu verweilen.

Hätten wir noch mehr Zeit gehabt, wären wir auf jeden Fall nochmal in den Triglav-Nationalpark und hätten uns noch den Bohinj See angeschaut. Der ist Teil des Parks und soll auch sehr schön sein. Generell gibt es sicherlich noch einiges mehr zu sehen. Die Gegend um das Soca Tal hat wirklich viel zu bieten. Wenn ihr Zeit habt, könnt ihr auch auf der Soca Raften, Kanu fahren oder eine Canyoning-Tour mitmachen. Für uns waren die 3 Tage optimal, man kann aber sicherlich auch eine schöne Woche dort verbringen.

UNSERE UNTERKUNFT

Untergekommen sind wir wie oben bereits erwähnt in einer Airbnb-Unterkunft. Ich habe aber im Nachgang gesehen, dass man das Bed&Breakfast ‚Hemingway House‘, in dem wir waren, auch über eine Website buchen kann. Die Vermieterin Marie ist sehr nett und herzlich und wohnt direkt vor Ort. Wenn man Fragen oder Probleme hat, steht sie mit Rat und Tat zur Seite. Marie hat 5 Apartments zu vermieten, die unterschiedlich groß sind. Es gibt draußen einen gemeinsamen Garten, den man nutzen kann. Wir waren in einem Apartment im Obergeschoss. Es war total sauber und hat alles, was man braucht. Allerdings ist es ein älteres, geschichtsträchtiges Gebäude. Das macht es relativ dunkel und leider etwas hellhörig. Für 52 Euro pro Nacht kann man wirklich überhaupt nichts Schlechtes sagen und für einen Stopover für ein paar Tage können wir es wirklich empfehlen. Für Ausflüge an die Soca ist es wunderbar gelegen und man kann abends gut zu Fuß in das Städtchen laufen, in dem Abendessen oder lecker Eis essen kann. Lediglich das Parken war aufgrund der zentralen Lage etwas anstrengend. Man sollte eine Parkscheibe dabei haben und muss sie regelmäßig drehen, dann kostet das Parken auf dem Parkplatz gegenüber auch nichts ;) Das ist der Airbnb-Link zum Apartment, in dem wir die 3 Tage gewohnt haben: MARY’S APARTMENT 

Maries Apartments könnt ihr aber auch über DIESE Website buchen.

UNSER FAZIT

Nicht nur für einen Hundeurlaub eignet sich Slowenien super: Es ist günstig und scheint ein Reisetipp zu sein, der sich noch nicht allzusehr herumgesprochen hat. Es ist wirklich traumhaft schön dort! Slowenien ist wirklich sehenswert. Solltet ihr auf der Durchreise sein, überlegt euch, ob ihr nicht 2 bis 3 Tage einen Zwischenstopp in Kobarid einlegt. Es ist wirklich ein langes Wochenende wert.

Was sagt ihr zu Slowenien? Hättet ihr gedacht, dass es dort so wunderschön ist?

Ich hoffe, ich konnte euch mit diesem Beitrag eine neue Reiseinspiration liefern,