Wir werden ein Haus bauen! Und ich freu mich so unglaublich.. denn damit geht für uns ein großer Traum in Erfüllung.

Wie die meisten von euch wissen, haben wir uns 2016 unser Reihenhäuschen gekauft. Und genau deshalb wundern sich jetzt sicherlich einige, weshalb wir dennoch ein Haus bauen möchten. Daher möchte ich in diesem Beitrag ein wenig auf unsere Beweggründe eingehen. 

DER SCHNELLSTE WEG ZUM HÄUSCHEN

Wir haben ein paar Jahre zusammen auf überschaubaren 49 m² in einer schnuckligen Wohnung gewohnt. Da wir beide eine gute Stunde Anfahrt pro Strecke zur Arbeit hatten beschlossen wir, näher in Richtung unseres Arbeitsplatzes ziehen zu wollen. Da uns die Fahrerei sehr auf die Nerven ging, war es uns damals sehr wichtig, dass wir kurzfristig umziehen können. Wir haben die Augen zwar nach Grundstücken und Einfamilienhäusern offen gehalten, uns wurde aber schnell klar, dass wir mit dem Umzug nicht mehr warten wollen, bis ein Grundstück erworben und ein Haus darauf gebaut ist. Es sollte deutlich schneller gehen. Also haben wir uns dann bei der Suche auf bereits bestehende Häuser beschränkt. Eine Wohnung kam aus verschiedenen Gründen nicht in Frage.

Leider ist die Suche im Großraum Stuttgart nicht einfach aber trotzdem sind Chris und ich nach relativ kurzer Suchzeit unabhängig voneinander am selben Tag auf ein Reihenhäuschen aufmerksam geworden. Über 30 Jahre alt, optisch relativ dunkel (dunkle Böden, Fenster und Türen) aber vom Grundriss her gut geschnitten und in einem gepflegtem Zustand. Das könnte man sich mal anschauen, dachten wir uns und vereinbarten kurzerhand einen Besichtigungstermin ;) Vor Ort waren wir uns schnell einig: Nicht perfekt aber daraus kann man etwas machen. Die Nähe zum Arbeitsplatz war gegeben, der Ort gefiel uns, das Häuschen lag zentral aber trotzdem am Feldrand, die Größe und der Schnitt passten auch.

Aber natürlich passte nicht alles. Gerne hätten wir einen schönen, großen Garten gehabt, mehr Abstand zu den Nachbarn, zumindest mal einen eigenen Stellpatz für das Auto und etwas Grün um unsere Terrasse herum. Aber wer den Immobilienmarkt in den Ballungsgebieten eine Weile aktiv beobachtet, wird schnell merken, dass man leider einfach Abstriche machen muss…

Und so haben wir das Reihenhäuschen gekauft und anschließend direkt während des Bezugs renoviert. Es hat sozusagen eine Rundum-Erneuerung bekommen: Wir haben den Putz von den Wänden geschliffen und diese mit einem modernen, feinen Putz neu verputzen lassen. Wir haben alle Innentüren ausgetauscht und auf jeder Etage in jedem Zimmer neue Bodenbeläge verlegt. Wir haben alle Fenster und die Haustür ausgetauscht. Wir haben auf der Terrasse und vor dem Haus am kompletten Eingangsbereich neue Platten verlegt. Die Elektrik wurde im gesamten Haus generealüberholt und wir haben die alten Nachtspeicheröfen im ganzen Haus gegen neue, effizientere Infrarot-Hybrid-Heizkörper ausgetauscht. Außerdem wurde das Hauptbad komplett erneuert (neue Sanitäranlagen, Fußbodenheizung und neue Fliesen) und der Hobbyraum im Untergeschoss ausgebaut. Für den letzten Schliff bekam das ganze Haus kürzlich einen neuen, sauberen Anstrich..

Und nun können wir sagen: In unserem Häuschen steckt unglaublich viel Schweiß und Liebe und wir haben es uns wirklich schön gemacht :) Im Vergleich zu vorher ist es kaum mehr wiederzuerkennen.. Aber warum wollen wir nach all der Mühe überhaupt noch bauen und bleiben nicht einfach in unserem Reihenhäuschen? 

WAS UNS IM MOMENT STÖRT UND FEHLT

Wie am Anfang erwähnt, ist unser Häuschen wirklich schön, leider sind dabei aber auch einige unserer Wünsche auf der Strecke geblieben, die sich darin einfach nicht umsetzen lassen. Am meisten vermissen wir einen schönen großen Garten für Kai-Uwe, Paul und später mal für unsere Kinder. Wir haben zwar eine wirklich schöne, große Terrasse, jedoch leider kein bisschen Grün drumherum. Einen kleineren und schönen Garten gibt es zwar, aber leider vor dem Haus. Wenn Besuch zum Grillen da ist, sitzt man aber immer auf der Terrasse und kommt nicht auf die Idee, vors Haus in den Garten zu gehen. Und das fehlt uns wirklich sehr.

Wir sind zwar aufgeschlossene Menschen, haben aber auch einfach gerne unsere Ruhe. Leider ist es in unserem Wohngebiet so, dass alles super dicht aufeinandergebaut ist. So dicht, dass nirgendwo Grenzabstände eingehalten wurden und jeder auf die Grenze gebaut hat. Das finden wir sehr schade, denn  man bekommt zwangsläufig einfach alles um einen herum mit.. Ob man möchte oder nicht ;) Deshalb würden wir uns für unser künftiges Häuschen gerne einfach einen gesunden Abstand zur Nachbarschaft und mehr Ruhe wünschen. Natürlich haben wir sehr nette Nachbarn aber es gibt auch welche, von denen man sich etwas mehr Abstand wünschen würde.. (ich denke ihr wisst, was ich meine ;))

Und zuguterletzt ist die Parksituation in unserem Wohngebiet leider sehr angespannt. Wir haben einen Anhänger, um die Gartenabfälle zum Häckselplatz transportieren zu können, haben aber keinen Platz, den Anhänger bei uns unterzubringen. Daher ist er dauerhaft in die Garage meiner Oma ausgelagert. Wir haben zwar eine kleine Garage, in der verweilt aber das Auto meines Papas – ein Erinnerungsstück, das mir sehr am Herzen liegt und ich in Ehren halten möchte, seit er verstorben ist. Wir möchten dieses Auto hegen und pflegen, bis es zum Oldtimer geworden ist und eines Tages hoffentlich stolzer Träger eines H-Kennzeichens wird.

Heißt also, dass mein Auto und Chris Auto auf der Straße geparkt werden müssen. Eigentlich wäre das kein Problem, da es die unausgesprochene und eigentlich sehr einfache Regel gibt, dass man den Parkplatz vor dem jeweiligen Reihenhaus netterweise für dessen Bewohner freihält. Sehr zu unserem Ärger wird darauf aber sehr oft keine Rücksicht genommen und wenn man später als 18 Uhr nach Hause kommt, guckt man doof aus der Wäsche und kann zusehen, wo man sein Auto unterbekommt :( Und wie das ja immer so ist, ist meistens dann alles belegt, wenn ich das Auto voller Getränke oder anderer schwerer Einkäufe habe.. Oder es in Strömen regnet ;p

UND WOZU DIE GANZE MÜHE?

Ja, das sind also die Hauptpunkte, aufgrund derer wir uns gerne unseren Traum vom freistehenden Einfamilienhaus verwirklichen würden. Einige fragen sich jetzt vielleicht, warum wir dann überhaupt so viel Geld, Zeit und Mühe in die Renovierung unseres Reihenhäuschens gesteckt haben. Das haben wir ganz einfach daher, weil wir beim Bezug ja noch nicht wussten, wie lange wir dort wohnen werden und weil wir es in der Zeit, in der wir dort wohnen, natürlich auch schön haben wollten.

Außerdem steigern solche großen, teilweise energieeffiziente Renovierungsmaßnahmen ja auch den Wert einer Immobilie. Wenn man ein Auto verkauft, ist es ja auch von Vorteil, den bald ablaufenden TüV zu machen. Ein Auto mit neuem TüV verkauft sich deutlich besser, als eines mit einem abgelaufenen TüV. Und genau so sehen wir das bei einem Häuschen auch..

Und außerdem möchte man (oder zumindest wir möchten das) sein Haus ja auch mit einem gutem Gewissen weiterverkaufen können und die neuen Besitzer werden sich sicherlich über neue Fenster, ein neues Bad und einen neuen Anstrich freuen. So können wir sagen, wir haben fast alles gemacht und das altmodische, dunkel wirkende Häuschen in ein helles, freundliches und modernes Landhaus verwandelt.

So und jetzt hoffe ich, der ein oder andere kann diese Gründe nachvollziehen. Uns reizt natürlich auch der Aspekt, unser Haus nach unseren Wünschen und Bedürfnissen zu bauen und die Grunderwerbssteuer nur auf das Grundstück und nicht auf eine komplette Immobilie zu zahlen. 

Vielleicht habt ihr ja Lust, unseren Hausbau hier auf dem Blog und auf unserem Instagram-Account mitzuverfolgen. Denn wir merken schon jetzt, wo unser Projekt Hausbau noch in den Kinderschuhen steckt, dass das noch eine lange und anstrengende Reise werden wird. Und auf der möchten euch teilhaben lassen – mit allen Höhen und Tiefen ;)

Habt ihr auch einen Traum vom Haus? Oder steckt womöglich gerade mittendrin?