Upcycling-DIY: Vogelfutterhaus

Wenn es Winter wird und die Temperaturen fallen, gibt es in den Baumärkten wieder vermehrt Vogelfutter zu kaufen. Dadurch entsteht bei vielen der Eindruck, man müssen Vögel nur im Herbst und Winter füttern. Allerdings wird immer mehr dazu geraten, Vögel ganzjährig zu füttern, da das Nahrungsangebot durch das frühe Abmähen der Wiesen ziemlich mau ausfällt. Durch das häufige Mähen können sich kaum mehr Samen ausbilden und durch die kahlen Wiesen werden weniger Insekten angezogen. Und die Getreidemaschinen sammeln selbst das letzte Körnchen ein und die Vögel gucken in die Röhre.

Natürlich gibt es auch immer Fütterungsgegner, die kritisieren, dass man durch das Füttern vor allem weniger bedrohte Arten wie Meisen und Finken unterstützt. Außerdem greife man unkontrolliert in den natürlichen Ablauf ein und die armen Zugvögel, die nach dem Winter zurückkommen, würden in die Röhre gucken, wenn die guten Nistplätze von den vollgefutterten Zuhausebleibern besetzt sind.

Für mich klingen beide Seite nachvollziehbar. Ich bin aber der Meinung, dass sich die Gegebenheiten für die Wildvögel in letzten Jahren so geändert haben, dass man sie durch ganzjähriges Füttern unterstützen sollte. Ich freue mich immer sehr, wenn ein Vögelchen den Weg in unseren überschaubaren Garten findet. Um den Garten etwas tierfreundlicher zu machen, gibt es bei uns immer etwas zu Futtern, unter anderem in einem DIY-Futterhäuschen. 

Das Häuschen ist ein Upcycling-DIY aus einer alten Milchtüte. Vielleicht habt ihr ja jetzt während dem Corona-Lockdown auch Lust, selbst oder mit euren Kindern eine kleine Futterstation (die ihr dann ganzjährig draußen lasst ;))  für fedrige Besucher zu basteln. Ihr braucht gar nicht viel dafür..

Das Häuschen ist ein Upcycling-DIY aus einer alten Milchtüte. Vielleicht habt ihr ja jetzt während dem Corona-Lockdown auch Lust, selbst oder mit euren Kindern eine kleine Futterstation (die ihr dann ganzjährig draußen lasst ;))  für fedrige Besucher zu basteln. Ihr braucht gar nicht viel dafür…

IHR BRAUCHT

– Eine alte Milch- oder Safttüte
– Acrylfarbe (findet ihr hier)
– Acryllack zum Sprühen (findet ihr hier)
– Einen Holz-Stab (aus dem Baumarkt)
– Ein paar dickere Äste
– Montagekleber
– Ggf. einen wasserfesten Permanent-Marker
– bei Bedarf eine Schnur zum Aufhängen

SO GEHT’S

Spült die Milchtüte zunächst gut aus und lasst sie offen austrocknen. Wenn ihr das nicht macht, entsteht ein Geruch nach saurer Milch – ziemlich eklig! Anschließend schneidet ihr von vorne und von hinten einen “Eingang” in euer Milchtüten-Häuschen. Achtung: Macht den Abstand von unten etwas breiter als ich, denn da wird ja nachher das Futter eingefüllt. Ich hätte etwas mehr Abstand lassen sollen, damit auch mehr zu Futtern ins Häuschen passt. Aber das mache ich beim nächsten Mal besser – wird sicher nicht mein letztes Milchtüten-Häuschen sein ;)

Danach verpasst ihr der Milchtüte einen Anstrich in einer Acrylfarbe eurer Wahl. Die Farbe deckt wirklich gut, ich bin aber dennoch zwei Mal drübergegangen. Wenn alles gut getrocknet ist, bohrt ihr noch ein Loch für euer Holzstäben in die Milchtüte (die fedrigen Gäste sollen ja schließlich eine Sitzmöglichkeit bekommen). Dabei habe ich übrigens gemerkt gehabt, dass ich unten eindeutig zu wenig Abstand gelassen habe ;) Bei mir waren es ca. 2,5 cm, ich würde aber mindestens auf 6 bis 7 cm gehen.

Da ich immernoch total im Pünktchen-Fieber bin, habe mein Haus ganz schlicht mit schwarzen Punkten gepimpt und habe mit einem wasserfesten Stift noch ein einladendes “Welcome” über den Eingang geschrieben. Bei der Gestaltung sind euer Fantasie natürlich keine Grenzen gesetzt und es kann gerne auch bunter werden als mein Häuschen. Ihr könnt es bemalen, bekleben und beschriften wie ihr wollt. Gerade Kinder haben es sicherlich gerne etwas bunter :) 

Wenn das Häuschen gut getrocknet ist, wird es mit dem transparenten Sprühlack wetterfest gemacht. Auch hier habe ich zwei Schichten aufgetragen. Achtung: Der Lack macht das Häuschen zwar witterungsfest aber damit ihr lange Freude daran habt, würde ich euch trotzdem empfehlen, es wettergeschützt in der Nähe des Hauses und am besten sogar überdacht aufzuhängen.

Zum Schluss habe ich meine dünnen Ästchen zugesägt und mit Montagekleber als Dach auf die Milchtüte geklebt. Da mich der Verschluss der Milchtüte bei der Dachgestaltung gestört hat, habe ich ihn mit einem Cutter-Messer abgeschnitten und mit Montagekleber verschlossen, bevor ich die Äste aufgeklebt habe. Die Äste habe ich auf dem Häckselplatz im Nachbarort mitgenommen. Wenn ihr einen Häckselplatz bei euch in der Nähe habt, kann ich euch für jegliche Basteleien einen Häckselplatzbesuch empfehlen. Dort findet man eigentlich für jede Bastelei die passenden Zweige und Äste :)

Weiterer Upcycling-Tipp: Ihr könnt auch Eisstäbchen sammeln und damit ein Dach bilden :)

Wenn alles gut getrocknet ist, schiebt ihr euren Holzstab durch das Häuschen. Er dient als Lande- und Sitzmöglichkeit für eure Besucher. Dann füllt ihr euer Häuschen mit Leckereien. Ich habe mich für eine bunte Mischung aus dem Baumarkt entschieden. Wenn ihr spezielle Vogelarten unterstützen möchtet, könnt ihr in Büchern oder im Internet recherchieren, welche Vogelart welches Futter besonders gerne mag.

Je nachdem, wo ihr euer Häuschen platzieren wollt, könnt ihr noch ein Loch durch das Dach machen und eine Schnur durchfädeln oder ihr stellt das Häuschen einfach nur so auf euren Gartentisch. Es ist nämlich total egal, ob ihr einen Garten oder einen Balkon habt oder die Futterstation auf einem Fensterbrett anbringt. Achtet aber nach Möglichkeit darauf, dass es etwas geschützt hängt (so hält es länger) und dass es immer sauber bleibt, denn an dreckigen Futterstellen tummeln sich Krankheitserreger und die Vögel stecken sich womöglich gegenseitig an. Deshalb darf das Futter nicht mit Kot bedeckt oder feucht sein.

Ich freue mich der schon jetzt unglaublich auf unseren großen Garten im neuen Haus. Dort werde ich mich so richtig austoben können und neben mehreren Futter-Bars auch Büsche und Sträucher mit leckeren Beeren (Wacholder, Vogelbeeren, Sanddorn und Holunder) für die Vögel zur Verfügung stellen zu können. Außerdem soll es vogelfreundliche Bäume und Sträucher mit vielen Versteckmöglichkeiten für die Vögel geben. Das wird so schön!

Aber bis dahin mache ich das Beste aus unserem aktuellen kleinen Gärtchen :)

Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachbasteln und zahlreiche Besucher,