Fernweh! Die Planung unserer großen Elternzeitreise

Die Vorweihnachtszeit ist in diesem Jahr wirklich komplett anders als sonst. Keine Weihnachtsmarktbesuche. Keine Weihnachtsfeiern. In diesem Jahr hat man deutlich mehr Zeit als sonst und ist viel zuhause. Doch irgendwie hat diese Zeit auch etwas Gemütliches. Man kann sie viel bewusster genießen. Und auch nutzen ;) Und so nutze ich die Zeit, um mich so langsam an die Planung unserer großen Elternzeitreise zu machen. Natürlich voller Hoffnung, dass sich unsere Pläne auch umsetzen lassen. 

Wie ja einige von euch wissen, träumen wir schon seit vielen Jahren von einer großen Reise durch Skandinavien. Durch Dänemark, Schweden und Finnland soll es in den hohen Norden gehen. Und vom Nordkapp aus dann wieder komplett durch Norwegen zurück. Da der Norden von Stuttgart aus etwas weiter als nur einen Katzensprung entfernt ist, wollten wir die Reise auf jeden Fall am Stück machen und konnten uns nie vorstellen, Skandinavien in Etappen zu bereisen. Und so gab es Plan A, in absehbarer Zeit beruflich ein Sabbatical zu nehmen, um unseren Reisetraum verwirklichen oder Plan B, die Reise während der Elternzeit umzusetzen. Das Sabbatical wäre vermutlich etwas planbarer gewesen aber das Schicksal entschied sich dann doch für den Plan B. Im heutigen Beitrag möchte ich euch ein wenig von unseren Planungen und Vorbereitungen erzählen.

PLANUNG IST DAS A UND O

Eine so lange und große Reise muss gut geplant sein – vor allem, da ja nicht nur unsere beiden Travel-Buddies Kai-Uwe und Paul, sondern auch noch unsere Babymaus mit von der Partie sein werden. Da gibt es wirklich allerhand vorzubereiten und zu beachten.

Angefangen hat das Ganze bereits mit der Planung der Elternzeit. Schnell stand die Reisezeit fest: Der Juni und der Juli bis Mitte August 2021 sollen es sein. Chris hat seine Elternzeit für die beiden Monate frühzeitig angemeldet und wichtig: Für diese Zeit muss natürlich auch Elterngeld beantragt werden, sonst herrscht Ebbe in der Haushaltskasse ;)

Und dann kam mein Lieblingspart: Stöbern, recherchieren und ganz viel lesen… Ich habe einige tolle Reiseblogs gefunden, deren Travelberichte aus Skandinavien ich förmlich aufgesaugt habe. Aus meinen Top 3 Reiseblogs habe ich dann in mühevoller Kleinstarbeit die optimale Route für uns ausgetüftelt.

Bei der Planung haben wir schnell gemerkt, dass es doch sehr viele Orte gibt, die wir unbedingt sehen und Dinge, die wir unbedingt erleben möchten. Also haben wir uns eine relativ genaue Route zurechtgestrickt. Dennoch wollen wir uns die Spontanität offen halten, etwas länger an den Orten zu bleiben, an denen es uns besonders gut gefällt und auch früher abzureisen, wenn es uns nicht gefällt bzw. wen das Wetter unerträglich sein sollte. Um uns unnötige Suchzeiten zu Beginn der Reise zu ersparen, haben wir jedoch schon die ersten Campingplätze und Fährverbindungen im Auge und werden diese voraussichtlich vorbuchen. Denn ich finde nichts schlimmer, als nach einer stundenlangen Fahrt müde und womöglich auch noch hungrig (ohje, das ist eine explosive Kombi, glaubt mir ;)) am Ziel anzukommen und dann auch noch Campingplätze abklappern zu müssen…

UNSERE ROUTE

Wenn wir schon mal „dort oben“ sind, wollten wir neben der atemberaubenden Natur natürlich auch die Citys Koppenhagen, Stockholm, Helsinki und Oslo mitnehmen. Da Citytrips mit 2 Hunden und einem Baby aber nicht unbedingt entspannt sind, haben wir beschlossen, den Städten wirklich nur einen kleinen Teil unserer Reisezeit zu widmen, um einen groben Eindruck zu bekommen. Sollte uns eine Stadt total begeistern, können wir sie ja zu einem späteren Zeitpunkt nochmal länger bereisen – und dann vielleicht auch nur zu zweit ;)

Den Großteil unserer Zeit möchten wir uns der Natur widmen. Beginnen möchten wir die Tour in Dänemark und möchten uns dort Ærø anschauen. Das ist eine idyllische Insel, auf der wir uns erst mal entspannt treiben lassen wollen, bevor wir uns anschließend ins wuselige Kopenhagen stürzen wollen.

Dann möchten wir Dänemark auch schon wieder verlassen und nach Malmö fahren. Nach einem Abstecher nach Gränna am Vätternsee, dem zweitgrößten See Schwedens, geht es weiter nach Vetlanda. Dort wollen wir eine kleine Reise zurück in unsere Kindheit machen und der Welt von Astrid Lindgren einen Besuch abstatten: Im Småland kann man auf den Spuren von Pippi Langstrumpf, dem frechen Michel aus Lönrneberga und den Kindern von Bullerbü wandeln. Ich bin mir sicher, egal wie alt man ist, das wird sicher ein kleines Highlight werden :) Zum Abschluss soll es nach Stockholm gehen, bevor wir anschließend mit der Fähre nach Helsinki übersetzen.

Nach einem kurzen Stopp in Helsinki steht wieder Natur auf dem Programm: Über Sysmä und Savonlinna geht es weiter zum Koli Nationalpark. Dort möchten wir die Rentiere besuchen und zu einigen eindrucksvollen Aussichtspunkten wandern. Anschließend geht es nach Jättiläisenmaa und dann weiter nach Rovaniemi, wo wir dem Weihnachtsmann mitten im Sommer einen Besuch abstatten wollen ;) Schade, dass Maja noch so klein sein wird – es wäre sicherlich ein Highlight für sie. Doch auch wenn sie noch klein ist, werden wir ihren Besuch bei Santa in Bildern festhalten, die sie sicher beeindrucken werden, wenn sie etwas älter ist ;) In Rovaniemi werden wir uns noch ein Polarkreiszertifikat als Souvenier abstauben und weiter in Richtung Norden düsen. In Tankavaara wollen wir uns beim Goldschürfen versuchen und eine alte Westernstadt besichtigen. Anschließend geht es nach Inariam Inarisee und schließlich über den Olderfjord nach Honnigsvåg, von wo aus wir zum Nordkapp möchten.

Da es uns dann sicher mit den kühlen Temperaturen reichen wird, geht es dann wieder ganz langsam in Richtung Süden. Bevor es wärmer wird, stehen aber zunächst die Lofoten mit ihrem rauen Klima auf dem Plan. Da wir es uns dort besonders eindrucksvoll vorstellen, möchten wir uns auf jeden Fall einige Tage Zeit nehmen. Wir möchten fangfrischen Fisch probieren, wundervolle Strände an der rauen Küsten besuchen und die zerklüfteten Inselgruppen bestaunen. Außerdem möchten wir dem Örtchen Å (dem Ort mit dem kürzesten Namen in ganz Norwegen) einen Besuch abstatten.

Danach geht es mit der Fähre von Moskenes (dem untersten Zipfel und quasi dem Ende der Lofoten) rüber nach Bodø. Von dort startet eine lange Fahrt durch die zerklüftete Küste Norwegens mit ihren unzähligen Fjorden. Um Zeit und Strecke einzusparen, werden wir hier einige (wahrscheinlich kostspielige) Fährtfahrten miteinplanen müssen. Grob soll es von Bodø nach Foray Fergekai, von dort weiter nach Nesna über Snasa nach Trondheim gehen. Bei einem Bummeln möchten wir ganz entspannt Trondheim erkunden und am nächsten Tag den spektakulären Trollstiegen fahren (ggf. sogar ohne Wohnwagen, da es mit dem Gespann zu unwegsam wird). Dann geht es über den Geirangerfjord weiter nach Olden und von dort über Flam nach Bergen. Bergen soll ja ein ganz bezauberndes Städtchen mit seinen bunten Häuschen am Wasser sein. Von Bergen geht es nach Stavanger – von dort aus möchten wir zur Preikestolen, einer unfassbar steilen Klippe, von der es hunderte Meter in die Tiefe geht.

Dann ist auch schon Endspurt in Norwegen angesagt: Wir möchten uns noch den Elchpark in Elgtun anschauen und hoffen natürlich, dort auf die flauschigen Else zu treffen. Über Notodden geht es weiter nach Oslo. Für die City wollen wir uns wie auch für die anderen Metropolen nicht allzuviel Zeit nehmen, sonder es bei einem kurzen Hineinschnuppern belassen, bevor es weiter nach Göteborg geht.

Zurück in Schweden möchten wir uns noch ein paar schöne Strände, die Stadt Trelleborg und die Halbinsel Skanör-Falsterbo anschauen, bevor uns die Fähre zurück auf deutschen Boden auch Rostock bringt, von wo aus noch eine lange Heimfahrt nach Stuttgart bevorsteht :)

So weit der Plan – die Realität wird dann erfahrungsgemäß etwas anders werden. Aber egal, wie die Route dann tatsächlich wird… Wir freuen uns unglaublich auf die leckersten Zimtschnecken, einen Blick in die skandinavische Lebensweise, wunderschöne rote Häuschen an großen Seen, selbst unser Glück beim Goldschürfen zu versuchen, den Weihnachtsmann endlich mal live zu treffen, knuffige Elche und Rentiere, feinen Blaubeerkuchen, das IKEA-Museum, die wundervolle Natur, die beeindruckenden Fjorde, den nördlichsten Punkt Europas, die schroffen Lofoten, fangfrischen Fisch, Fischerdörfer wie aus dem Bilderbuch und auf die langen, hellen Tage!

Da ich selbst noch nie in Skandinavien war und unsere Reise vorab nur virtuell abreisen konnte, kann ich diesen Betrag leider nicht mit tollen Bildern schmücken. Wer jetzt aber Lust auf beeindruckende Bilder bekommen hat, der sollte mal zu Anke, Thorsten und Minimoose von MOOSEAROUNDTHEWORLD hüpfen. Ich verspreche euch: Bei diesen wundervollen Bildern und Travelberichten ist Fernweh garantiert und ihr werdet wahrscheinlich auch am liebsten morgen losziehen wollen ;) Der wundervolle Blog hat einen großen Teil zur Entstehung unserer Reiseroute beigetragen. 

DER CAMPER

Endlich ist es so weit! Nachdem unser Günther aufgrund von Corona den größten Teil des Jahres auf seinem Stellplatz eingestaubt ist, darf er 2021 hoffentlich endlich hinaus in die große weite Welt :) Günther ist unser alter Wohnwagen, den wir 2019 in liebevoll von Grund auf renoviert haben. Mehr zur Renovierung findet ihr HIER.

Da es schon länger ein großer Traum von uns ist, für längere Zeit auszusteigen und flexibel als Camper durch die skandinavischen Länder zu reisen, hatten wir diese Pläne bereits bei Kauf des Wohnwagens im Hinterkopf. Dass wir uns den Traum schon 2 Jahre später erfüllen wollen, hätten wir damals allerdings noch nicht für möglich gehalten ;)

Wir haben den alten Herr in ein gemütliches zweites Zuhause verwandelt, in dem wir uns pudelwohl fühlen. Er bietet genug Platz für unsere zwei Vierbeiner und die kleine Maus und wir haben versucht, ihn uns so praktisch aber dennoch so schön wie möglich einzurichten. Schließlich wird er für uns ganze 8 bis 9 Wochen unser rollendes zuhause sein. Bei verschiedensten Wetter- und Temperaturlagen ;)

Warum ein Wohnwagen und kein Wohnmobil? Eine wirklich schwierige Entscheidung.. Denn beides hat Vor- und Nachteile. Wir haben länger abgewägt und uns dann letztendlich doch lieber für einen Wohnwagen entscheiden, um ihn im Zweifel einfach stehen lassen zu können, wenn ein Ausflug auf einer super engen Straße oder mal ein kurzer Abstecher in die City ansteht. Ob sich das bewährt hat, werde ich euch erst nach der Reise sagen können ;)

ON AN ADVENTURE

Diese große Reise wird sicherlich nicht nur die bisher größte, sondern auch die abenteuerlichste werden. Mit dem Wohnwagen durch mehrere Länder cruisen und flexibel bleiben. Ohne Zeitdruck im Nacken. Wow. Die Vorfreude ist riesig!

Sicher wird es auch eine sehr anstrengende Reise werden. Zwar haben wir komfortablerweise unser Schneckenhäuschen immer mit dabei und werden uns dadurch ständiges Ein- und Auspacken ersparen (was bei 2 Fellnasen und einem Baby nicht zu unterschätzen ist). Aber natürlich werden wir auch für eine längere Zeit auf engstem Raum zusammenleben und ein Stück weit unsere Komfortzone verlassen. Es wird definitiv abenteuerlich, aufregend aber auch unvergesslich!

Ich habe mir auch fest vorgenommen, nur das Nötigste mitzunehmen und freue mich darauf, mal etwas reduzierter zu leben und einfach mit weniger zurechtzukommen und weniger “Ballast” dabeizuhaben :)

Im nächsten Beitrag werde ich euch dann hoffentlich von unseren finalen Reisevorbereitungen erzählen können. Von unserem Gepäck, der Reiseapotheke, den Einreisebestimmungen für die Felltiere und und und :) Natürlich vorausgesetzt, Corona macht uns keinen Strich durch unsere Pläne…

Alles Liebe,