Hund & Baby | Big brothers to be

Bald ist es so weit: Wenn alles gut läuft, kommt unser kleines Mädchen in wenigen Wochen nach Hause. Und der Familienzuwachs bedeutet nicht nur für uns eine aufregende und turbulente Zeit, auch auf die zwei Doggys wird eine große Umstellung zukommen. Doch ich bin mir sicher, dass Kai-Uwe und Paul das ohne Probleme meistern werden. Und ich freue mich schon riesig darauf zu erleben, wie die Zwei Maja’s Kindheit bereichern werden – und umgekehrt natürlich ;) 

DAS KENNENLERNEN

Ich habe mich vorab informiert und mich etwas in das Thema eingelesen. Und schnell war klar: Der Hund sieht ein Baby zwar als Rudelmitglied aber nicht als vollwertigen Menschen. Er sieht es viel mehr als Welpe. Als Welpe, der erzogen werden muss. Dadurch besteht die Gefahr, dass der Hund denkt, er habe einen Erziehungsauftrag und müsse sich um das Baby kümmern. Problem dabei: Es kann zu erzieherischen Maßnahmen von Seiten des Hundes kommen, indem er z. B. kurz nach dem Baby schnappt.

Um dem entgegenzuwirken wird dazu geraten, den Hund in der ersten Zeit (heißt: den ersten Wochen) nicht ans Baby zu lassen und ihn wegzuschicken, sobald er näher an das Kleine möchte. Dadurch soll er lernen, dass allein die Eltern für die Erziehung zuständig sind. Außerdem liest man: Je mehr der Hund von Beginn an ans Baby gelassen hat kann es passieren, dass er mit dem Baby um Aufmerksamkeit konkurriert. Und das möchte natürlich keiner.

Dann stößt man aber noch auf allerhand weitere, teilweise sehr seltsame Empfehlungen. Die einen raten dazu, einen getragenen Strampler mit aus dem Krankenhaus zu bringen, um den Hund an den Geruch des neuen Familymembers zu gewöhnen. Andere sagen, dies sei ein Irrglaube und man würde dem Hund dadurch signalisieren, dass er von nun an die Aufgabe hat, sich um das Baby zu kümmern. Im Internet stößt man auf die kuriosesten Ratschläge. Völlig absurd finde ich den Gedanken, Kai-Uwe und Paul eine volle Windel unter die Nase zu halten (die meisten von euch kennen ja Kai-Uwe’s Vorliebe für Häufchen jeglicher Lebewesen und ihr könnt euch denken, was mit der Windel passieren würde …). Und abgesehen davon … Was sollen denn Maja’s Ausscheidungen mit ihrem Geruch zu tun haben? 

Zu all dem habe ich mir ehrlich gesagt wirklich lange Gedanken gemacht. Kai-Uwe und Paul immer wegschicken, sobald sie an ihrer kleinen Schwester schnuffeln wollen oder sie begutachten wollen? Zwar wird dazu geraten aber ich denke mir, man kann so eine Formel ja nicht pauschal auf jeden Vierbeiner anwenden. Kai-Uwe und Paul sind keine Hunde mit ausgeprägtem Beschützerinstinkt und deshalb sagt mir mein Bauchgefühl, dass ich die Zwei durch das konsequente Wegschicken vermutlich eher irritieren würde und womöglich im schlimmsten Fall auch noch Eifersüchteleien schüren würde, was ich auf gar keinen Fall möchte. Denn so etwas wieder geradezubiegen ist wirklich schwierig…

Ich denke, es wird sich der richtige Weg für uns finden und wenn wir auf unseren Bauch hören, sollte nichts schiefgehen ;)

QUALITYTIME FÜR DIE DOGGYS

Wenn Kai-Uwe und Paul die kleine Maja kennengelernt haben, wird es einzig an Chris und mir liegen, wie es weitergeht. Wir wollen alles daran setzen, dass sich keiner der beiden benachteiligt fühlt. Da die zwei so nähesuchend und kuschelbedürftig sind, wollen wir vor allem darauf achten, dass sie nach wie vor ihre gewohnten Streicheleinheiten bekommen. Sie sollen sich keinesfalls zurückgesetzt fühlen und wissen, dass Maja keinerlei Konkurrenz für sie darstellt.

Und wenn es keinen Grund zur Eifersucht gibt, dann sollte es auch keine Probleme geben. Wir haben damals schon bei der Suche nach einem passenden Vierbeiner aus dem Tierheim darauf bewusst geachtet, dass unser Hund Kinder kennt und kinderkompatibel ist. Und daher bin ich mir sicher, dass sich eine tiefe und wundervolle Freundschaft zwischen den Fellkindern und dem Menschenkind entwickeln wird.

SAUBER BLEIBEN

In puncto Hygiene habe ich wirklich keinerlei Bedenken. Im Gegenteil.. Ich bin überhaupt kein Fan davon, überall mit dem Desinfektionsspray hinterherzulaufen und bin überzeugt davon, dass das wenig förderlich für ein gutes Immunsystem ist. Ganz normale Haushaltskeime sind nicht schädlich für Kinder und ich möchte Maja schließlich nicht unter eine Glasglocke packen und akribisch von allem fernhalten. Im Gegenteil: Studien haben sogar gezeigt, dass Kinder mit Haustieren oft weniger ängstlich sind und bei ihnen das Risiko für Erkrankungen wie Allergien und Asthma geringer sein kann.

Aber natürlich werden wir auch darauf achten, dass die Kai-Uwe und Paul die kleine Maja nicht mir schlabbrigen Labrador-Küssen belagern. Und dass die Hände nach dem Hundekontakt gewaschen werden, bevor sie in den Mund wandern. Vor allem ein kleines Baby ist natürlich noch nicht gegen Keime und Krankheiten gewappnet. Je älter die Kleine wird, desto entspannter werden wir das Thema dann auch sehen.

TAKE CARE

Und last but not least kommt der für mich wichtigste Punkt: Stets ein Auge auf die Hund-Kind-Kombi haben.Ich vertraue Kai-Uwe und Paul zu 100 Prozent. Aber ich kann nicht wissen, was Maja tut, wenn ich für einen Moment nicht im Raum bin. Babys und Kleinkinder sind grobmotorisch und unkoordiniert. Sie können schnell stolpern und so den Hund erschrecken oder ihm zu nahe kommen. Und ein Baby oder Kleinkind empfindet noch keine Empathie für andere Lebewesen. Wenn ein Hund knurrt oder im schlimmsten Fall sogar mit einem Biss verwarnt, weil ein Baby ihn am Ohr, am Fell oder am Schwanz gezogen hat, so ist das sein gutes Recht. Kinder müssen in meinen Augen langsam step by step lernen, dass ein Hund keine Spielsache, sondern ein Lebewesen ist. Ein Familienmitglied, das genauso Schmerz empfindet, wenn man ihm am Fell zieht wie auch die Mama, wenn man ihr an den Haaren zieht ;)

Kai-Uwe und Paul sind sehr gutmütige Hunde. Aber ein Säugling (und später auch ein Kleinkind) sind nochmal etwas anderes wie ein Grundschulkind. Und so möchte ich das Schicksal nicht heraufordern und werde immer genau Acht darauf geben, dass die drei problemlos harmonisch miteinander zusammenleben.

Und unter anderem deshalb war die erste größere Anschaffung bei uns ein Laufstall. So kann ich die Prinzessin gut mal kurz ablegen, wenn es an der Tür klingelt oder ich kurz in den Keller möchte, um die Waschmaschine auszuräumen und mal kurz kein Auge auf die drei haben kann.

Das eigene Kind mit den Hundeschnuten aufwachsen zu sehen, wird eine wunderschöne Sache, auf die ich mich unglaublich freue!

In diesem Sinne alles Liebe,

Dieser Beitrag entstand in liebevoller Zusammenarbeit mit der AGILA HAUSTIERVERSICHERUNG.