Kleine Auszeit am Lago Maggiore

Das zweite Ziel unseres Italien-Roadtrips war der Lago Maggiore. Der Weg dort hin führte uns über den Simplon Pass, der einfach nur atemberaubendend schön war. So einen Blick auf die Berge hat man meines Erachtens sonst nur als Skifahrer. Seht selbst:

Wir waren vorher noch nie dort und da der See auf der Strecke lag, haben wir dort einen 2-tägigen Stop-over gemacht, um ihn mal kennenzulernen. Vorab habe ich schon gehört, dass man am Lago Maggiore leider nicht so gut in die Nähe des Wassers kommt, deshalb haben wir für uns entschieden, dass uns 2 Tage reichen und wir später lieber mehr Zeit am Gardasee einplanen wollen. 

Eine schöne Unterkunft führte uns nach Deccio in der Nähe von Intra. Dieses Örtchen liegt westlich auf halber Höhe des Lago Maggiore. Wie so oft haben wir nicht nach einem bestimmten Ort gesucht, sondern sind dort hingegangen, wo sich eine schöne Unterkunft gefunden hat. Denn ich finde, wenn man sowieso das Auto dabei hat und dadurch mobil ist, ist der Ort nur zweitrangig.

Da wir am Ankunftstag ziemlich erledigt von all den Eindrücken der Schweizer Seen und von der langen Fahrt waren, haben wir nicht mehr viel gemacht. In unserer Unterkunft gab es einen Weber-Kugelgrill, der förmlich zum Grillen gerufen hat. So kauften wir noch kurz im ca. 10 Fahrminuten entfernten Lidl ein, grillten entspannt und ließen den Abend bei einem wunderschönen Ausblick auf den Sonnenuntergang am See ausklingen.

EIN SCHÖNER TAG AM LAGO MAGGIORE

Am nächsten Morgen wurden wir früh von den Sonnenstrahlen geweckt. Direkt parallel zu unserem Bett gab es eine Tür zu einem kleinen französischen Balkon, von dem man einen Blick auf den Lago Maggiore hatte. Wir frühstückten gemütlich im Innenhof und saßen bis zur Mittagszeit in der Sonne. Ab ca. 11:30 Uhr liegt der Innenhof leider im Schatten, was für uns aber ein eindeutiges Zeichen war, uns auf den Weg ins nahegelegene Intra zu machen ;)

Intra ist ein kleineres und nettes Städtchen. Wir haben das Auto am Hafen geparkt und sind von dort aus die leider nur ca. 500 Meter lange Promenade entlangspaziert. Die Strecke ist schön und hin und wieder gibt es sogar Stellen, an denen ein paar Stufen hinunter zum Wasser führen. Das haben wir natürlich genutzt, um ein bisschen die Füße ins kühle Nass zu hängen. Das Wasser war allerdings wirklich eisig kalt. Baden hätte man definitiv nicht können ;) Da Kai-Uwe und Paul mit Wasser nicht viel anfangen können, war es auch für sie das höchste der Gefühle, kurz die Pfötchen einzutauchen und die Zunge ins Wasser zu hängen. 

Anschließend sind wir noch ein bisschen in Richtung Fußgängerzone und Kirche gebummelt und haben dort in der Stadt ein Eis gegessen. Super leckeres Eis machen, das können sie einfach, die Italiener ;) Wir waren in der Gelateria ‘Ciao bella’. Danach ging es wieder Richtung Hafen und irgendwie hat uns dieses kleine Café Chiosco Porticciolo mit seinem Ausblick auf das Wasser noch dazu animiert, ein Käffchen zu trinken. 2 Euro für einen Kaffee Latte mit Ausblick – da kann man nichts sagen :)

UNSERE UNTERKUNFT

Unser Apartment haben wir (mal wieder ;)) über Airbnb gebucht. Es lag ca. 10 Fahrminuten außerhalb von Intra in Deccio. Wir mussten einige sehr schmale Gassen mit unserem dafür denkbar ungeeigneten Q7 durchqueren (zum Glück ist alles heil geblieben, beide Spiegel noch dran ;)) und wurden dann mit einer tollen Aussicht über den See belohnt. Die Unterkunft lag sehr ruhig direkt neben einer Kirche. Gegenüber gab es einen kostenlosen Parkplatz, was sehr praktisch war. Das Haus liegt sehr schattig zwischen anderen Häusern, dadurch ist es relativ dunkel und gerade an warmen Tagen angenehm kühl. Vor der Haustür ist ein eingezäunter Innenhof mit einer Sitzgruppe und einem Weber Kugelgrill. Bis ca. 11.30 und am Nachmittag fällt die Sonne in den Hof, sodass man zeitweise in der Sonne sitzen kann. 

Das alte Steinhaus ist innen komplett renoviert und dadurch sehr modern. Der Stil ist schlicht und modern gehalten. Im Erdgeschoss gibt es ein Wohnzimmer mit TV (kostenlos Netflix und Amazon Prime), für frischere Tage gibt’s auch einen gemütlichen Schwedenofen – den haben wir allerdings nicht gebraucht ;) Geradeaus durch gelang man in eine Küche mit allem, was man so braucht. Über eine sehr steile und schmale Treppe gelangt man ins Obergeschoss. Dort ist das Schlafzimmer mit einem sensationellen Blick auf den Lago Maggiore. Lässt man abends die Vorhänge offen, kann man sich morgens von der Sonne wecken lassen und den Sonnenaufgang aus dem Bett beobachten. Neben dem Schlafzimmer ist auch ein modernes Bad mit WC und Dusche.

Die Unterkunft war super sauber und Giovanni hat uns sogar zur Begrüßung eine Flasche Rotwein und eine Packung italienischer Pasta auf den Tisch gestellt. Direkt daneben wartete ein Kausnack für Kai-Uwe und Paul, was ich super lieb fand. ich finde es sooo schön, wenn auch an die Vierbeiner gedacht wird. Giovanni hat uns eine super Wegbeschreibung in Form von Bildern zugeschickt, der Zugang via Schlüsselbox hat einwandfrei funktioniert und Giovanni hat auch immer ganz bemüht nachgefragt, ob alles in Ordnung ist oder ob es uns an etwas fehlt. Einzig kleines Manko: Das Bett hat nur eine 1,80 m lange Matratze und ist seeeeehr quietschig. Auch, wenn wir jetzt keine 150 kg wiegen, hat das Bett allein schon beim Umdrehen gequietscht und geknarzt, als würde es gleich zusammenbrechen ;) Das Inserat findet ihr HIER.

Für einen Aufenthalt von ein paar Nächten kann ich die schöne Unterkunft auf jeden Fall empfehlen. Allerdings würde ich für einen längerem Aufenthalt etwas anderes wählen, dazu gleich im Fazit mehr.

UNSER FAZIT

Der eine volle Tag, den wir am Lago Maggiore hatten, war wunderschön. Allerdings erging es uns wie erwartet: Eine kilometerlange, schöne Promenade, um am Wasser entlangflanieren zu können, sucht man hier leider vergebens. Gefühlt sind 75 % des Ufers inPrivatbesitz. Wohlhabende Leute haben sich dort abgeschottet und ihre schicke Villa ans Wasser gebaut – privater Seezugang inklusive ;) Und der Rest des Ufers ist hauptsächlich durch Straßen für Autos belegt, die direkt am Wasser entlangführen. Sehr schade :( Und der kleine Rest findet sich als kleine Promenade oder kurzen Fußweg entlang des Sees wieder.  Aber das war ja jetzt nur ein Einblick in einen Teil des riesigen Lago Maggiore’s. Vielleicht gibt es irgendwo doch Ecken, in denen man mehr vom See hat und besser ans Ufer gelangen kann. Dafür kennen wir die Gegend einfach zu wenig… Im Nachhinein habe ich erfahren, dass es in der Ecke Luino und Maccagno besser sein soll, ans Wasser zu kommen und dass es dort wohl eine schöne, lange Promenade gibt. Beim nächsten Mal würden wir dann vielleicht eher noch weiter in diese Ecke ;) Ideal stelle ich es mir zum Beispiel vor, wie wir für 2 Nächte in Deccio zu sein und dann noch für 5 weitere Nächte in die Ecke Luino und Maccagno zu fahren.

Wart ihr schon mal am Lago Maggiore? Und falls ja, welche Ecke dort könnt ihr empfehlen? :) Ich bin gespannt auf eure Tipps,