Bella Italia – Unsere Woche in der Toskana

Das dritte Ziel unseres Italien Roadtrips war die wunderschöne Toskana. Und zwar das Örtchen Pomarance, gute 5,5 Stunden Autofahrt vom Lago Maggiore entfernt. Wir kamen erst gegen Nachmittag an und da wir ziemlich platt von der Fahrt waren, haben wir am Ankunftstag nur noch den Pool genossen und nicht mehr viel unternommen.

DAS STÄDTCHEN VOLTERRA

Etwa 19 Kilometer von unserer Unterkunft entfernt lag das Städtchen Volterra. Wir hatten einen entspannten Tag am Pool und wollten am Nachmittag/Abend noch gemütlich ein bisschen durch die Stadt flanieren und ein Eis essen gehen. Also fuhren wir nach Volterra. Allein der Weg dort hin ist schon wunderschön: Auf der Strecke kann man die malerische Landschaft der Toskana genießen.  

Ich muss zugeben, dass ich mich vorab nicht wirklich über Volterra informiert hatte. In einer der Bewertungen unserer Unterkunft hatte ich gelesen, dass dies die nächstgelegene größere Stadt ist, die man über 10 km Luftlinie in der Ferne von unserer Unterkunft aus bewundern kann. Mehr wusste ich über Volterra aber nicht :) Doch schon als wir auf Volterra zufuhren, ahnte ich, dass es dort Einiges zu sehen gibt. Schon von Weitem sah man mittelalterliche Stadtmauern, verschiedene Türmchen und zahlreiche historische Gebäude.

Wir haben direkt unterhalb des ‘Theatro Romano’, dem römischen Theater, geparkt. Von dort aus war es ein kurzer Weg bis hinauf zum imposanten Stadttor. Kaum ist man durch das Stadttor, reiht sich eine schöne Gasse an die nächste. Nehmt euch Zeit und schaut euch alles an. Viele der kleinen, süßen Läden und Restaurants haben liebevolle Deko vor ihren Eingängen. Bummelt durch die schmalen Sträßchen, lasst euch treiben und genießt das Flair. An verschiedenen Seiten gibt es tolle Aussichtspunkte mit einem wunderschönen Panoramablick über Teile der Stadt bis hin zu den Hügeln und Bergen der Toskana in der Ferne. Beeindruckend fanden wir auch den Piazza dei Priori. Übrigens waren dieser und ein paar weitere Orte in Volterra Schauplatz für den 2. Twilight-Band “New Moon”. War mir gar nicht mehr so im Kopf gewesen… Aber meine Twilight-Fanzeit liegt ja auch schon ein paar Jährchen zurück ;)

Und zuguterletzt waren wir natürlich auch noch ein Eis essen, denn das ist in der Toskana ein absolutes M-U-S-S. Eis machen, das können sie einfach, die Italiener. Und zwar das Beste der Welt. Tipp: Wir empfehlen euch die Gelateria Chic & Shock. Ich hatte dort die 3 sensationellen Kugeln dunkle Schokolade, Kinderschokolade und Nutella und Chris hatte Bacio, Nutella und Erdbeere. Das Eis war soooo lecker und wir waren wirklich im siebten Himmel. Während ich mir mein Eis bestellt habe und Chris mit Kai-Uwe und Paul draußen gewartet hat, haben 2 Kellnerinnen eine Dritte gerufen und ihr Kai-Uwe und Paul gezeigt. Alle Drei waren hin und weg von den beiden. Da hat mir die eine 2 Eiswaffeln “for the doggys” in die Hand gedrückt. Dann meinte die andere, die Hundis sollen doch auch ein Eis bekommen. Kurzerhand wurden mir noch 2 Becher mit je einer Kugel Fior di Latte Eis für die beiden in die Hand gedrückt. Kai-Uwe und Paul bekamen das ganz genau mit und tippelten schon mit feuchten Mundwinkeln vor der Tür von rechts nach links ;) Als Chris sich auch sein Eis bestellt hatte und bezahlen wollte, hieß es dann “das Eis für die Hunde geht aufs Haus, die sind einfach soooo süß”. Fand ich total nett und die zwei Wauzis hats natürlich auch sehr gefreut :)

An einem anderen Tag waren wir übrigens nochmal im Chic & Shock. Zu einem verspäteten Frühstück in Form eines sehr leckeren Paninis, eines super leckeren Latte Macchiatos (auch Kaffee können die Italiener verdammt gut ;)) und eines Nutella-Crepes. Das Chic & Shock hat nämlich auf der linken Seite eine Gelateria, in der Mitte eine Art Schokoladenmanufaktur und auf der rechten Seite ein Café.  Gelateria und Café können wir sehr empfehlen, die goldene Mitte haben wir nicht getestet ;) Das Chic & Shock findet ihr HIER

DER MAI IN DER TOSKANA

Wir waren vom 24. bis zum 31. Mai in der Toskana und ich finde, das war die optimale Reisezeit. Zum einen war es noch Nebensaison und aus meiner Sicht lohnt es sich immer, außerhalb der Schulferien zu reisen – natürlich nur, wenn man die Möglichkeit dazu hat. Zum einen sind die typischen Touristenhotspots zu dieser Zeit noch nicht so überfüllt, zum anderen ist es noch nicht so heiß. Es ist deutlich angenehmer, bei 20 bis 25 auf Sightseeing-Tour zu gehen, als bei 30 bis 35 Grad… Aber natürlich kann es auch ab und zu regnen und auch wir bleiben nicht vom Regen verschont. Zwei Tage hat es leider komplett durchgeregnet, am 4. Tag war es ein halber Regentag.. Aber das Wetter hat man bekanntlich leider nicht in der Hand und so kann einen der Regen auch im Juni oder Juli treffen  ;)

Im Mai sprießt und blüht in der Toskana alles: Saftig grüne Berge und Hügel, an den Straßenrändern wachsen eine Vierzahl unterschiedlichster Blumen und Pflanzen – ich bin jetzt keine Botanik-Expertin aber diese konnte ich betiteln: Klatschmohn, Ginster und Heideblumen. Alles leuchtet rot, pink und gelb. Und natürlich gibt es unglaublich viele Olivenbäumchen (ich liebe sie!), Mittelmeerzypressen und andere toskana-typische Bäume. Die Gegend ist so malerisch, wie man sie von Bildern kennt: Auf vielen Bergen liegen alleinstehende Häuser bzw. oftmals sogar Villen im Toskana-Stil mit flachen Zeltdächern und roten Ziegeln, zu denen eine Allee aus  Mittelmeerzypressen führt – Wirklich ein Traum! 

SAN GIMIGNANO

Es folgten zwei Regentage, an denen wir kaum unterwegs waren.. An unserem 4. Tag ging es dann nach San Gimignano. Die Wetterapp versprach uns für San Gimignano ein regenfreies Zeitfenster von 11 bis 12 Uhr. Voller Euphorie und Freude starteten wir rechtzeitig, um pünktlich gegen 11 Uhr in San Gimignano zu sein. Nur leider schüttete es, als wir dort ankamen, wie aus Kübeln. So sehr, dass wir erst einmal ein Weilchen im Auto warten mussten, bei der Regen ein wenig nachließ.

Bei leichterem Regen sind wir dann los, das Ständtchen erkunden gegangen. Und ich war wirklich erstaunt, wie viele Touristengruppen trotz des Regenwetters mit bunten Capes und Schirmen, die man gelegentlich mitten ins Gesicht bekommen hat, unterwegs waren. Ich muss ja zugeben, dass ich ziemlich vom Wetter enttäuscht war. Jaja, das Wetter kann man nicht mitbuchen und es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur die falsche Kleidung, ich weiß schon… Aber wenn man einmal im Leben weit reist, um sich gewisse Sachen anzuschauen, ist man einfach traurig, wenn das Wetter nicht mitmacht. Natürlich macht es mehr Spaß, entspannt im Trockenen durch die Gassen zu bummeln und die Gegend bei blauem Himmel zu bestaunen, statt nasse Füße zu haben und alles grau in grau zu sehen. Aber wir machten das Beste draus, das schlechte Wetter tat dem schönen Örtchen keinen Abbruch und rückblickend muss ich sagen, dass ich gar nicht wissen möchte, wie voll es an einem trockenen und sonnigen Tag gewesen wäre.

Wir flanierten durch die Sträßchen und haben uns zwei schöne Aussichtspunkte angeschaut. Als Abschluss haben wir uns dann noch ein Eis in der “besten Eisdiele der Welt”, der Gelateria Dondoli, gegönnt. Es war sehr lecker aber ich muss ehrlich sagen, dass auch die anderen beiden Eisdielen, in denen wir am Lago Maggiore und in Volterra waren, so leckeres Eis hatten, dass sie locker mit der Eisdiele in San Gimignano mithalten können ;)

Anschließend ging die Fahrt weiter nach Florenz..

FLORENZ

Hier enttäuschte uns die Wettervorhersage nicht: Wir hatten das Glück (nachdem wir auf dem Weg nach Florenz bereits durch etliche weitere Regengüsse gefahren sind) und es blieb trocken und sogar die Sonne zeigte sich. Geparkt haben wir HIER am Viale Michelangelo. Bezahlt haben wir für 2 Stunden ungefähr 3 Euro. Direkt gegenüber der Parkplätze ist ein toller Aussichtspunkt, der Piazzale Michelangelo, von dem man einen atemberaubenden Blick über die wunderschöne Stadt hat. Anschließend sind wir noch etwas weiter hoch zur Basilika San Miniato al Monte, von der man ebenfalls einen tollen Blick über die schöne Stadt hat. Dort oben war es total entspannt, weil dort nicht so viel Trubel wie auf dem Piazzale Michelangelo unterhalb war. Man konnte in Ruhe das Panorama genießen und ein paar Bilder machen.

Anschließend haben wir HIER noch einen Latte Macchiato getrunken und ein leckeres Bruschetta gegessen. Für alles zusammen haben wir nur 13 Euro bezahlt. Für einen Snack mit einem tollen Ausblick kann man wirklich nichts sagen ;)

Dann haben wir bemerkt, dass sich beängstigend schnell wieder ganz dicke, dunkle Wolken nähern. Ein plötzlich aufgezogener Sturm hat sie zügig in unsere Nähe getrieben. Wir haben uns schnell ins Auto gerettet und abgewägt, ob wir nun noch wie eigentlich geplant runter in die Stadt fahren sollen, oder ob wir den Heimweg antreten sollen. Da es plötzlich ganz dunkel wurde, beschlossen wir, das Glück nicht herauszufordern und wieder zurück zu fahren. Schließlich hatten wir 2 schöne entspannte Stunden gehabt und unten in der Stadt würde es zum einen wieder anstrengend werden und evtl. auch teuer werden, bis man einen Parkplatz findet.

Es gibt nämlich in fast allen italienischen Städten eine ZTL-ZONE (Zona Traffico Limitado), das ist eine verkehrsberuhigte Sperrzone zwischen den Ringstraßen, auf die ein mal mehr und mal weniger sichtbares Schild hinweist. Oft waren die Schilder gut sichtbar, einige Male wäre sie so klein und ungünstig angebracht, dass man sich in eine solche Zone verirrt. Da die Bereiche kameraüberwacht sind und automatisch die Nummerntafel scannen, hilft es auch nichts, schnell wieder rauszufahren. Der Strafzettel wird in jedem Fall nach Hause kommen und je nach Stadt kann das teuer werden (in Florenz wird dafür z. B. mit 119 Euro zur Kasse gebeten). Solltet ihr in die Innenstadt fahren wollen, informiert euch also gründlich, wo ihr Langfahren müsst, um nicht in die ZTL-Falle zu tappen.

Außerdem war ich vor 6 Jahren schon mal in Florenz und dort ausgiebig um den Dom herum unterwegs. Es war zwar schön, aber damals war ich im Dezember unterwegs. Uns war klar, dass jetzt im Mai wieder sehr viel los sein würde. Und ich muss sagen, dass ich heute nicht mehr alles sehen muss. Früher wollte ich beim Reisen von einem Ort immer A-L-L-E-S gesehen und mitgenommen haben. Dieses Bedürfnis habe ich heute nicht mehr. Es reicht mir, einen Teil eines schönen Ortes gesehen und so einen Eindruck davon gewonnen zu haben. Aber ich muss nicht mehr alle Sightseeing-Hotspots abklappern, bis die Sohlen brennen ;) Und so traten wir also den Heimweg an. Wir hatten keine 5 Minuten im Auto gesessen, da fing es übrigens an, wieder zu schütten. Und wir wussten, dass wir alles richtig gemacht hatten ;)

PISA

An unserem 5. Tag in der Toskana kehrte tatsächlich die Sonne zurück – Juhu! Und so machten wir uns morgens auf den Weg ins ca. 1,5 Stunden Fahrt entfernte Pisa. Geparkt haben wir HIER an der Straße neben dem Park Giardino Scotto (in den übrigens keine Vierbeiner dürfen ;)). Durch große Bäume im Park gibt es sogar einige Schattenplätze an der Straße. Es war die nahegelegenste Parkmöglichkeit an der Stadt, ohne, dass man in eine der ZTL-Zonen gelangt (in Pisa zahlt man für dieses Vergehen stolze 119 Euro).  Wir haben sogar eines der Schattenplätzchen für das Auto erwischt und haben für 2 Stunden nicht ganz 3 Euro bezahlt. Zum Stadtzentrum waren es von dort aus ca. 10 Minuten zu Fuß am Wasser entlang. Wir waren gegen 11 Uhr in der Fußgängerzone und es war zum Glück nicht so viel los. Dann waren es ungefähr weitere 10 bis 12 Minuten Fußweg bis zum schiefen Turm.

Zu sehen gibt es hinter dem schiefen Turm noch den Dom und drumherum eine wirklich schöne Anlage, mit weiteren historischen Mauern und Grünanlagen, die man im vorderen Bereich rund um den Turm leider nicht betreten darf. Weiter hinten am anderen Ende des Parks darf man sich aber in die Wiese setzen. Natürlich hatte es um den schiefen Turm herum etliche Touristen. Alle haben sich verrenkt und verbogen, um möglichst coole Fotos von sich und dem schiefen Wahrzeichen zu schießen. Wir haben den Wahnsinn erst mal links liegen lassen und sind ein wenig durch die Anlage spaziert. Weiter hinten hat man auch einen schönen Blick auf den Turm, von dort haben wir dann ein paar Bilder gemacht. Auf dem Rückweg am Turm vorbei gab es dann auch noch ein Selfie ;) Das geht auf jeden Fall immer gut – trotz, dass so viele Touristen um den Turm herum stehen :) Kai-Uwe und Paul war es ganz schöne warm. Am Eingang gab es einen Wasserhahn mit Frischwasser, an dem die beiden trinken konnten.

Auf dem Rückweg haben wir hier noch einen Kaffee getrunken, für Kai-Uwe und Paul gab es ungefragt einen großen Napf Wasser. Und dann sind wir auch schon zurück zum Auto. Trotz, dass es nur 22 Grad hatte, war es in der Mittagssonne sehr warm und wir haben gemerkt, dass so ein Stadtbesuch die Hundis einfach auch schlaucht. So viele Leute, jeder will mal streicheln und an jeder Ecke diese feinen Gerüche von Pizza und Pasta in der Nase, das strengt einfach an. Und außerdem wollten wir ja weiter, denn wir hatten noch etwas vor… Einen Strandbesuch :)

SPIAGGE BIANCHE – DIE KARIBIK DER TOSKANA

Nach unserer Sightseeing-Tour und der Schwitzerei, hatten wir uns alle Vier eine Abkühlung verdient. Von Pisa aus ging es ins ca. 1 Stunde Fahrt entfernte Vada – das lag direkt wieder auf dem Weg zurück zu unserer Unterkunft in Pomerance.

Der Strand liegt total unscheinbar und zugegeben auch nicht wirklich idyllisch in der Nähe eines großen Industriegebiets. Der Strand hat zwei Teile, einen „Strand für Menschen“ und einen „Strand für Hunde“, nämlich den Spiagge Bianche PER CANI. Als wir dort ankamen, ließ schon der gähnend leere Parkplatz darauf schließen, dass am Strand nicht viel los ist… und was soll ich sagen? Wir hatten ihn fast allein für uns – Ein Hoch auf die Nebensaison :) Fürs Parken mussten wir auch nichts bezahlen. In der Hauptsaison scheint das anders zu sein, denn wir hatten ein Kassiererhäuschen auf dem Parkplatz stehen sehen. Vom Parkplatz aus sind es ca. 5 Minuten Fußweg bis zum Strand.

Schon von Weitem sieht man das Wasser türkis leuchten. Und je näher wir an das Wasser kamen, desto sprachloser waren wir. Es sieht tatsächlich so aus, als wären wir in der Karibik gelandet. Butterweicher Sand unter den Füßen und strahlend blaues Wasser vor der Nase – Wow! Außer uns war tatsächlich fast niemand da, wirklich ein Traum.

Trotz, dass es nur 22 Grad hatte, war es sehr warm und wir schlugen unsere QUICK PALM STRANDMUSCHEL auf. Das Teil steht in 15 Sekunden, dafür lieben wir sie einfach :) Der Sand war aber zum Glück überhaupt nicht aufgeheizt und wir freuten uns, dass es warm genug war, um ins Wasser gehen zu können. Kai-Uwe wälzte sich glücklich und grunzend im Sand und genoss die Sonne, Paul apportierte übermütig seinen Wubba aus dem Wasser. Aber Achtung: Einmal haben wir ihn etwas zu weit geworfen und Chris musste ihn aus der Brandung retten. Dabei haben wir gemerkt, dass es eine ziemlich starke Strömung nach draußen aufs Meer hat.

So hatten wir an dem Tag wirklich den perfekten Mix aus Sightseeing und einem schönen Strandnachmittag. Etwas weiter weg von uns lag noch eine Familie mit zwei kleinen Kindern, einige Meter weiter spielte ein Pärchen mit seinem Hund am Wasser. Zwei Strandverkäufer sind auch vorbeigelaufen, die haben aber schon von Weitem gemerkt, dass hier heute keiner Interesse hat und sind direkt weitergezogen.

Ich kann mir vorstellen und habe auch im Internet gelesen, dass hier in der Hauptsaison der Bär steppt ;) Zwischen Juni und September wird man den Strand vermutlich selten so für sich haben und muss damit rechnen, dass nicht nur viele Leute da sind, sondern dass auch einiges mehr los ist – Musik und Strandverkäufer.

Im Nachhinein habe ich auch im Internet gelesen, dass der Strand angeblich sehr durch die nahegelegene Industrie belastet sein soll, das einige Firmen ihre Abfälle ins Meer kippen. Hier gehen die Meinungen wie so oft von A bis Z. Die Einen sagen, es sind massig Einheimische am Strand, die genau wissen, was los ist und trotzdem bedenkenlos ihre Kinder im Sand spielen lassen, wieder Andere flippen völlig aus und schreiben, man solle das gesamte Gebiet meiden, da dort alles quecksilberbelastet sei. 

Ich muss sagen, dass ich das nicht so streng schwarz oder weiß sehe. Sicher ist es naheliegend, dass die Industrie – wie leider an so vielen Orten auf der Welt – Schadstoffe ins Meer kippt. Aber ob man sich deswegen übertrieben gesagt nur mit Schutzanzug und Geigerzähler an diesen Strand wagen sollte, weiß ich nicht. Es muss jeder für sich wissen. Wir hatten kein schlechtes Gefühl dabei und ich denke nicht, dass man direkt dem Tode geweiht ist, wenn man hier 2 oder 3 schöne Stunden verbringt. Wäre es so fatal, wäre der Strand sicherlich gesperrt. Wir haben uns und die Hunde direkt danach abgeduscht und gut wars :)

MANAROLA – DIE BUNTEN HÄUSCHEN VON CINQUE TERRE

Am letzten Tag und auch an unserem Abreisetag sind wir einen Schlenker (naja, es war zugegeben schon ein etwas größerer Umweg ;)) über die Cinque Terre weiter nach Verona gefahren. Da ich wie oben bereits beschrieben mittlerweile nicht mehr alles im Leben gesehen und mitgemacht haben muss, haben wir uns schon vorab dafür entschieden, dass es uns reicht, eines der insgesamt 5 Dörfchen anzuschauen. Da es überall so hoch gelobt wird, haben wir uns für MANAROLA entschieden, was wirklich eine gute Wahl war.

Wir sind zeitig los und nach guten 2 Stunden Fahrt (und mit einem Frühstücks-Päuschen zwischendurch) gegen 10:30 Uhr angekommen. Erst ging es durch La Spezia – einer größeren Hafenstadt, die sicher auch ganz nette Ecken hat. Wir hatten die letzten Tage aber genug Städte gesehen und wollten uns auf Manarola fokussieren ;) Und so fuhren wir durch La Spezia hindurch und hinauf in die Berge. Von oben hat man einen schönen Blick über die Stadt. Nach einigen kurvigen Straßen (Kai-Uwe, Paul, wir haben mit euch mitgelitten), waren wir am Ziel.

Parken kann man gegen Gebühr auf DIESEM PARKPLATZ – Theoretisch, wenn man einen Platz bekommt ;). Wir waren in der Nebensaison unterwegs und als wir dort waren, war der ganze Parkplatz bereits voll. Aber sehr, sehr viele Autos parken auch „wild“ am Straßenrand. Markierungen gibt es dort nicht, allerdings stehen an den Enden jeweils Halteverbotsschilder. Wird schon nicht verkehrt sein, dachten wir uns, und stellen das Autolein ebenfalls ungefähr HIER am Straßenrand ab. Passiert ist nichts, gekostet hat es auch nichts. Auf dem Rückweg haben wir eine Kontrolleurin gesehen – allerdings nur an den Autos, die hinter den Halteverbotsschildern standen. Bevor es hinunter zum Dörfchen Manarola geht, kommen relativ weit oben einige Parkplätze, auf denen auch noch einiges frei war. Von da oben hat man auch Zugang zu den unzähligen Wanderwegen durch die Cinque Terre.

Ich muss zunächst noch kurz etwas anmerken: Wir sind so nah es geht mit dem Auto an Manorla heran gefahren. Es war ein sonniger Tag, hatte aber „nur“ 23 Grad. Und es war trotzdem unfassbar anstrengend. Gerade auf den Wegen am Meer entlang hat die Sonne gebrannt – wie haben beide einen Sonnenbrand bekommen und Kai-Uwe und Paul waren auch fix und fertig – trotz, dass wir gar nicht so viel gelaufen sind. Deshalb würd ich (ist aber nur meiner Meinung) entweder nur an einem bewölkten/bedeckteren Tag oder an einem Tag mit weniger als 20 Grad in der Cinque Terre wandern. Die Wege sind sehr steil und alle komplett in der Sonne. Für Kai-Uwe und Paul wäre das absolut gar nichts gewesen.

Wir sind also zunächst im Schatten runter in der Örtchen spaziert. Kai-Uwe und Paul setzten beide schon nach kurzer Zeit einen großen Haufen an einen jeweils denkbar ungünstigen Platz ;) Das kannte ich aber schon.  Egal, wie lang man morgens mit den beiden spaziert ist. Garantiert erledigen sie ihr großes Geschäft zu einem unpassenden Zeitpunkt mitten in der Stadt.. So war das in Pisa am Vortag auch schon ;) Aber Mutti hat deshalb ja immer ihre Kotbeutel im Täschchen ;) So war das Häufchen schnell beseitigt und der gute Ruf der Hundebesitzer wieder hergestellt :) Angenehmerweise findet man in den Städtchen auch gefühlt alle 10 Meter einen Papierkorb und kann sich dadurch dem stinkenden Tütchen auch schnell wieder entledigen.

Dann ging es ca. 20 Minuten ein gutes Stück steil bergab durch eine Art Fußgängerzone mit kleinen Boutiquen und Restaurants und Cafés, bis wir am Meer angekommen waren. Einige badeten dort, wir fanden es aber nicht so verlockend, zwischen den Felsen herumzuturnen und da schon viele Leute dort unten waren, gingen wir nicht ans Wasser. Und erst dann kam der Weg in der Sonne. Ein schmaler Weg führte parallel zum Meer entlang hoch zu einem Café. Es waren unglaublich viele Leute unterwegs und das zusammen mit der prallen Sonne machte es echt anstrengend. Aber für diesen wunderschönen Ausblick lohnte es sich:

Eigentlich wollten wir gemütlich einen Kaffee trinken gehen, doch allein für das Café dort oben standen geschätzte 30 Leute Schlange. Das war echt ein Wahnsinn. Wir genossen von einer Bank im Schatten ein wenig den Blick und da die Bubis wirklich offensichtlich total geschlaucht waren, gingen wir dann zurück zum Auto.

Auf dem Rückweg (es war ungefährt 12 Uhr) sahen wir, dass es sich jetzt vor nahezu allen Restaurants und Cafés staute. Ohne erst mal eine Weile Schlange zu stehen, gab es hier also nichts zu Essen oder zu Trinken. 12 Uhr scheint auch die Uhrzeit zu sein, zu der einige Busse kommen und asiatische Reisegruppen zur Cinque Terre kutschieren. Eindeutig Zeit für uns, jetzt die Biege zu machen ;) Denn Spaß macht es so nicht.. Ich möchte wirklich nicht wissen, wie das in der Hauptsaison wohl sein muss.. Da schiebt man sich wahrscheinlich nur noch gegenseitig durch die Gegend. Mit Hund würde ich die Cinque Terre wirklich nur in der Nebensaison und so früh am Morgen wie möglich besuchen, denn das ist sonst echt der Horror.

Die 5 Dörfer von Cinque Terre sollte man optimalerweise mit dem Zug bereisen. So liest man es zumindest in jeden Reiseführer und in jedem Urlaubsportal. Ich bin aber unglaublich froh, dass wir das nicht gemacht haben. Aus dem Tunnel in Richtung „Zug“ kamen nämlich ganze Menschentrauben. Ich kann nur erahnen, wie eine solche Zugfahrt wohl aussehen mag und würde das meinem Hund unter gar keinen Umständen zumuten. Eventuell sieht es etwas entspannter aus, wenn es ein bewölkter Tag ist, vielleicht ist es aber auch einfach nur schlauer, die Cinque Terre lieber schon im März oder April zu besuchen. Ich finde, für einen schönen Tag Ende Mai haben wir es so entspannt für uns gestaltet, wie es auch nur ging. Und sehenswert sind die hübschen bunten Häuschen auf jeden Fall. Ich weiß nur nicht, ob man sich den Stress machen muss, alle 5 Dörfer abzuklappern. Aus meiner Sicht reicht es, eines davon gesehen zu haben :)

SCHLEMMEN IN DER TOSKANA

Gleich zwei Mal (weil so gut war), waren wir in der Osteria dell’ ultimo carbonaio in Montegemoli essen. Man fährt eine gefühlt ewig lange Nebenstra0e und hat das Gefühl, es kommt nichts mehr. Und dann, nach gefühlten 20 km (in Wirklichkeit waren es glaube ich nur 3 oder 4), kommt Montegemoli, ein winziges Örtchen mitten in der Toskana, in dem es außer ein paar Häusern, einer Kirche und diesem tollen Restaurant nicht wirklich viel gibt ;) Von außen macht das Restaurant nicht so viel her. Aber das Essen ist super lecker! Am ersten Abend hatten wir eine super leckere Vorspeisenplatte, den weißen Hauswein und beide die Pasta mit Steinpilzen – Chris hatte Bandnudeln und ich Gnocci. Am zweiten Abend hatten wir das gleich – nur, dass Chris dann auch diese sensationellen Gnocci hatte ;) Das Restaurant hat einige typisch italienische Gerichte und alles wird frisch zubereitet. Pizza gibt es allerdings nicht ;) Wenn ihr dort seid, empfehlen wir euch die super leckere Steinpilz-Pasta – einfach zum Reinlegen ;) Wir waren im Siebten Schlemmerhimmel..

An einem anderen Abend, als wir es nicht mehr rechtzeitig zum Supermarkt geschafft hatten und wir großen Hunger hatten, musste es schnell gehen (du bist ja bekanntlich nicht du, wenn du hungrig bist ;)). Die Lage war also prekär und die Lust auf Pizza war groß – so googelten wir kurzerhand nach einer guten Pizzeria und wurden in Volterra fündig. Wir gingen in die LA VECCIA PIZZERIA. Auch dieses Restaurant macht von außen nicht so viel her ;) aber die Pizzen waren total lecker und innen war es wirklich gemütlich zum sitzen. Tipp: Parken könnt ihr dort nicht direkt, sondern müsst unten am Bahnhof auf den öffentlichen Parkplatz stehen.

UNSERE UNTERKUNFT

Untergekommen sind wir – na, drei Mal dürft ihr raten… genau! Wieder mal in einer Airbnb-Unterkunft ;) Diesmal war ein altes Steinhäuschen in den Bergen der Toskana. Das Häuschen liegt ganz abgelegen und ruhig, total idyllisch. Erreichbar ist es über eine Schotterstraße entlang einer Olivenbaumplantage. Mehr Toskana geht nicht ;) Aber dennoch ist die Zivilisation nicht weit. In 6 km ist man im nächsten Ort (Pomarance) mit Supermarkt. Und ca. 20 km entfernt ist die größere Stadt Volterra.

Zum Toskana-Häuschen gehören ein großer, eingezäunter Garten (hier hat jemand an Hundebesitzer gedacht, perfekt) mit einem privaten Pool. Innen ist das Häuschen vom Stil her recht dunkel eingerichtet (teracottafarbener Boden, sehr dunkle Türen und Möbel), die Fensterläden lassen es zusätzlich dunkel wirken. Aber ich glaube, so ist der Stil der Toskana einfach. Und wenn die Temperaturen draußen über 30 Grad klettern, ist man sicherlich froh, die Schotten dicht machen zu können und ein schönes, kühles Haus zu haben.  Vom Eingang gelangt man direkt in den Wohn-/Essbereich mit offener, zugegeben etwas in die Jahre gekommener, Küche. Auch ein gemütlicher Kamin gehört zum Wohnzimmer. Vom Wohnzimmer aus geht es über einen Mini-Flur in das Schlafzimmer (von dem aus man wiederum auf die Terrasse gelangt) und ins Bad. Beim Bad sollte man nicht zu sehr pingelig sein. Auch das ist (wie die Küche) definitiv etwas in die Jahre bekommen. Die Duschabtrennung wirkt nicht sehr stabil und der Wasserhahn ist ziemlich verkalkt. Alle Fugen müssten ringend auch mal neu gemacht werden ;) Was aber nicht heißt, dass es hier nicht sauber ist. 

Uns hat das ehrlich gesagt nicht allzu sehr gestört. Zum einen sind wir nicht super-anspruchsvoll (solang es sauber ist und alles funktioniert, passt das für uns) und zum anderen waren wir ohnehin die meiste Zeit unterwegs. Entweder wir haben die Gegend erkundet oder draußen auf der Terrasse gesessen. Der Außenbereich und die Lage sind einfach unschlagbar. Wer allerdings eine moderne, schicke Unterkunft auf dem neuesten Standard sucht, für den wird das Häuschen wahrscheinlich eher nichts sein. Und wer es picobello und auf dem neuesten Stand der Technik mag, sollte es besser auch nicht buchen. Es ist halt einfach nicht Deutschland, sondern das tiefste Italien.

Die Vermieter haben ihr Haus nebenan, jedoch bekommt man nichts von ihnen mit und sie können auch nicht wirklich auf das andere Grundstück schauen und der Garten mit Pool ist ebenfalls uneinsichtig. Sie sind sehr nett und stehen mit Rat und Tat zur Seite – allerdings ist es vom großem Vorteil, wenn man Italienisch kann ;) Denn das italienische Pärchen spricht leider kein Wort Englisch, was es etwas schwierig macht. Mit dem Übersetzer auf dem Handy – dem heutigen Zeitalter sei dank – ließ sie die Sprachbarriere aber Gott sei Dank größtenteils überwinden ;)

So und jetzt bitte aufgepasst, denn ich habe es im Vorfeld leider zum ersten Mal bei einem Airbnb-Inserat überlesen. Der Mietpreis, den man über Airbnb bezahlt, ist nicht der Endpreis. In den Hausregeln versteckt ist Folgendes: Vor Ort sind 50 Euro für die Reinigung zu bezahlen und 250 Euro Kaution zu hinterlegen. Außerdem mussten wir für die Woche für die 2 Hunde 50 Euro extra bezahlen (was ich für die Dauer absolut okay finde) und das WLAN schlägt nochmal mit 10 Euro für die Woche zu Buche. Was ich ziemlich dreist finde: Sollte man die Klimaanlage benutzen wollen, wir dies mit 10 Euro pro Tag extra berechnet. Allerdings glaube ich aufgrund der kühlen Temperatur im Haus nicht, dass man das jemals brauchen würde. 

Ich glaube, ich hatte es auf Instagram mal erwähnt… Ich finde es nicht schlimm, eine Reinigungsgebühr zu verlangen. Aber ich finde es nicht in Ordnung, so eine Position in den Hausregeln zu verstecken, um den Mietpreis in der Rate zu drücken. Für mich gehören einfach alle Kosten in die Airbnb-Zimmerrate und wenn jemand weitere Kosten ganz versteckt in die Hausregeln “schummelt” ist das für mich wie eine absichtliche Täuschung. Zumal das Inserat mit WLAN und Klimaanlage als Ausstattungsmerkmalen wirbt, dann kann man dafür in meinen Augen nicht nochmal extra zur Kasse bitten. Die weiteren Kosten beliefen sich bei uns also auf 110 Euro für eine ganze Woche, was ich noch im Rahmen finde. Da mir aber erst spät bewusst wurde, dass es vor Ort nochmal etwas zu zahlen gibt, wollte ich euch einfach darauf hinweisen.

Die Gastgeber haben übrigens selbst 2 Hunde (wenn wir das aufgrund mangelnder Italienisch-Kenntnisse tatsächlich richtig verstanden haben, einen Schäferhund haben sie aber auf jeden Fall) und sind dadurch total tierlieb. Als wir ankamen, haben sie uns gleich gefragt, ob sie “Acqua” für die “Bellos” bringen sollen und  haben Kai-Uwe und Paul fleißig geknuddelt. Das Inserat zur Unterkunft findet ihr HIER. Eine direkte Empfehlung möchte ich nicht aussprechen. Lest euch meinen Artikel und die Bewertungen genau durch, schaut euch die Bilder an und wägt ab, ob das etwas für euch ist.

UNSER FAZIT

Die Toskana ist wunderschön und hat so viel zu Bieten! Aus meiner Sicht kann man hier locker auch 2 schöne Wochen verbringen. Ich hätte noch 2 weitere Hundestrände und einen Ausflug nach Bologna in petto gehabt aber wie ihr wisst, hatten wir ja fast 3 komplette Regentagen aber hat uns die Zeit dafür einfach gefehlt. Trotzdem war es wunderschön und die perfekte Mischung aus Sightseeing und Erholung.

Was ich noch loswerden möchte: Ich habe die Maut total unterschätzt und dachte, wir zahlen mal hier 3 Euro und mal da 4 Euro. Allerdings hatte es die Maut ganz schön in sich. Auf der langen Strecke (knapp 2 Stunden) von Pomeranze nach Pisa haben wir z. B. 24 Euro pro Strecke bezahlt, auf der zweiten längeren Etappe von Pomeranze über La Spezia (Cinque Terre) nach Verona waren es sogar 27 Euro. Dagegen ist so eine Jahresvignette für Österreich oder die Schweiz ein wahres Schnäppchen ;)

Wenn ihr könnt, empfehle ich euch, auf jeden Fall in der Nebensaison zu reisen. Auch da ist es teilweise schon sehr voll in den Städten aber mit Hund auf jeden Fall gut machbar. Die Italiener sind super hundefreundlich. Ausnahmslos überall, wo wir waren, sind die Leute stehen geblieben und haben gefragt, ob sie die zwei speichern dürfen. Und jedes Restaurant hat uns ungefragt Wasser für Kai-Uwe und Paul gebracht. Im Vorfeld habe ich im Internet gelesen, dass es in Italien die Pflicht gibt, als Hundehalter einen Maulkorb mitführen und auf Verlangen vorzeigen zu müssen. Ich hatte alibimäßig zwei platzsparende Stoff-Maulkörbe besorgt, die ich immer in meiner Handtasche dabei hatte. Und genau dort sind sie auch geblieben – die ganzen 3 Wochen lang :) Kein Mensch wollte einen Maulkorb sehen und ich war wirklich froh. Also von uns gibst ganz klar einen Daumen nach oben für einen Urlaub mit Hund in Italien – zumindest für den Norden und die Toskana. Ob es im Süden anders ist, kann ich leider nicht einschätzen.

Wart ihr mit eurem Hund schon mal in Süditalien? Ist es dort genau so?