Meine Augenlaser-OP | Teil 1 – Ich war ein Maulwurf

In diesem Beitrag möchte ich euch von meiner Entscheidung erzählen, mir meine Augen lasern zu lassen. Da ich euch sagen werde, wo ich meine Augen lasern lassen habe, muss dieser Beitrag als Werbung gekennzeichnet werden. Ich werde vom Anbieter dafür aber nicht gesponsert und habe meine OP auch komplett selbst bezahlt. Ich möchte nur eine Empfehlung aussprechen, da ich selbst sehr zufrieden war und der ein oder andere von euch vielleicht dankbar für so einen Tipp ist – so wie ich damals dankbar für den Tipp einer Freundin war. Und noch eine kleine Anmerkung: Ich bin keine Medizin-Expertin und versuche einfach, euch das Ganze so gut es geht in meinen Worten zu erklären. Nicht fachkundig und perfekt – sondern möglichst verständlich und basierend auf meinen Empfindungen und Erfahrungen.

Alles begann so etwa in der fünften oder sechsten Klasse. Ich saß meist in der hintersten Reihe und bemerkte nach und nach, dass es mir immer schwerer fiel, die Aufgaben an der Tafel zu lesen. Es gab einen Lehrer, der mich liebend gerne vom Tageslichtprojektor (ja, damals gab es sowas noch haha) vorlesen ließ. Mit mäßiger Begeisterung tat ich das auch fast in jeder Stunde. Doch irgendwann kam der Punkt, an dem ich die Schrift aus der letzten Reihe schlichtweg nicht mehr lesen konnte. Es ging für mich also zum Augenarzt und ich bekam eine Brille. Als Teenie ist man jetzt nicht wirklich begeistert davon und ich setzte das Teil nur dann auf, wenn ich sie im Unterricht zum Lesen für die Ferne brauchte. Leider verschlechterten sich meine Augen stetig und irgendwann konnte ich auf der Straße meine Freunde nicht mehr erkennen. Ab und an bekam ich gesagt „Sag mal, hast du mich auf der anderen Straßenseite nicht gesehen oder warum bist du einfach weitergelaufen?“. Es war wurde wirklich peinlich und ich war gezwungen, die Brille auch so im Alltag aufzusetzen. Wenig erfreut über mein zwangsläufig dauerhaft gewonnenes Mode-Accessoire entschied ich mich mit 16 dazu, es mit Kontaktlinsen zu versuchen.

Ich ging damals mit meiner Mutter zum Optiker. Nach einem kurzen Beratungsgespräch stand die Wahl fest: Mit weichen Monatslinsen wollen wir es versuchen. Der Optiker setze mir die Linsen ein. Das Einsetzen war total unangenehm, weil ich es nicht gewohnt war. Aber einmal richtig positioniert spürte ich von der Linse nichts mehr. Ich sollte testweise draußen die Fußgängerzone entlang laufen und war der glücklichste Mensch auf der Welt. Ich konnte alles gestochen scharf sehen! Trotz, dass es regnete, hatte ich klare Sicht, ich konnte zur Seite schielen, ohne den ganzen Kopf zu drehen, um klar sehen zu können – wooow! Am liebsten wäre ich quietschend vor Freude im Kreis gehüpft.

DIE LÖSUNG: KONTAKTLINSEN

Also ging es ab da mit den Kontaktlinsen los. Ehrlich gesagt war es anfangs eine ziemliche Qual, die kleinen, flutschigen Linsen in die Augen zu fummeln. Ganze 45 Minuten früher, als ich eigentlich Aufstehen musste, stand ich auf, um mir die Teile in die Augen zu pfriemeln. Ähnlich war es beim Entnehmen der Linsen. Haben die sich einmal an das Auge geschmiegt und festgesaugt, spürt man sie kaum noch. Das ist für das Entnehmen nicht gerade förderlich. Es hat ewig gedauert, bis ich die Linse gepackt bekam und ich konnte auch wirklich erst dann sicher sein, dass sie raus ist, wenn sie zwischen meinen Fingern klemmte. Bis sie endlich eingesetzt bzw. entnommen waren, waren meine Augen gereizt und rot und tränten.

Aber man gewöhnt sich ja bekanntlich an alles im Leben und nach einigen Wochen klappte das rein- und rausmachen einwandfrei. Ich freute mich über meine neu gewonnene Lebensqualität und kam über Jahre gut mit den Linsen zurecht. Jahr für Jahr entwickelte ich mich aber trotzdem immer mehr zum Maulwurf. Kontinuierlich verschlechtere sich meine Dioptrie-Zahl und ich brauchte immer wieder eine neue Brille (denn abends Zuhause trug ich weiterhin eine Brille, um meine Augen von den Linsen zu entlasten).

ES WAR EINFACH NICHT MEHR DAS WAHRE

Irgendwann, so mit 22 dürfte es gewesen sein, blieb meine Dioptrie-Zahl konstant bei -4,5. So trug ich abends eine Brille mit dementsprechend dicken Gläsern. Mich ohne Brille in der Wohnung bewegen? Undenkbar! Es verschwamm ja schon alles, was weiter als 15 cm weg von mir war. Mit den Jahren belasteten die Linsen meine Augen immer mehr.. Meine Augen waren ständig trocken und gereizt, immer öfter fühlten sich die Linsen an, als hätte ich eine Wimper im Auge. Einmal fiel mir sogar im Winter durch die warme Heizungsluft im Auto einfach eine Linse aus dem Auto. Flups und weg war sie. Dass es unglaublich unangenehm ist, mit einem zugekniffenen Auge Autozufahren, könnt ihr euch sicher vorstellen. Kurz gesagt: Es war einfach nicht mehr das, was es mal war. Eine Augenlaser-OP lehnte ich aber, ohne mich groß darüber informiert zu haben, strikt ab. Schließlich ging es dabei um eines der kostbarsten Dinge, um mein Augenlicht. Wenn da etwas schief gehen würde, würde ich mir das nie verzeihen, dachte ich. Also lieber Finger weg davon..

Eines Abends saß ich gemeinsam mit Chris im Auto und jammerte ihm mal wieder die Ohren voll. Ich war die Fahrerin und meine Augen taten mal wieder so weh. Ich sah alles verschwommen und es fühlte sich an, als hätte ich dauerhaft einen Fremdkörper im Auge. Liebe Kontaktlinsenträger, ich kennt das vielleicht.. Da sagte Chris zu mir „Lass dir doch die Augen lasern. Es ist ein großer Schritt aber du wirst es sicher nicht bereuen und dadurch unglaublich viel Lebensqualität gewinnen, das geht so doch nicht weiter.“

Und ab da begann ich, mir unzählige Erfahrungsberichte durchzulesen und Erfahrungsvideos auf Youtube zu schauen. Durch meine Recherchen hatte ich schnell gemerkt, dass sich bei Weitem nicht jeder so einfach mal kurz die Augen lasern lassen kann. Es müssen einige Voraussetzungen dafür gegeben sein. Zum Beispiel wird empfohlen, die OP erst ab einem Alter von 25 Jahren zu machen. Und der Dioptriewert sollte über einige Zeit konstant geblieben sein. Außerdem darf die Hornhaut nicht stark verkrümmt sein. 

Nachdem ich gefühlt alle Erfahrungsberichte, die es zum Augenlasern auch nur gibt, aufgesaugt hatte, fühlte ich mich bereit und war entschlossen: Ich werde auf jeden Fall zu einer Voruntersuchung gehen und mir anhören, was der Arzt zu sagen hat. Denn ich wollte zumindest wissen, ob eine Augenlaser-OP für mich überhaupt in Frage kommt. Auf den Tipp einer Freundin hin, die sich einige Jahre zuvor bei CAREVISION (einem deutschlandweiten Augenblaser-Zentrum) die Augen lasern lies, vereinbarte ich dort kurzerhand einen Termin zum unverbindlichen Augen-Check in Stuttgart.

Bei der wie ich fand relativ kurzen Untersuchung wird unter anderem die Hornhautdicke gemessen. Leider stellte sich direkt heraus, dass meine Hornhaut sehr dünn ist. Zu dünn für das LASIK-VERFAHREN (mein heimlicher Favorit), bei dem die oberste Hornhautschicht zu einem ¾ Kreis aufgeschnitten und hochgeklappt wird. Dann wird das Auge gelasert und anschließend wird die Hornhaut wieder nach unten geklappt und bildet so einen natürlichen Schutz für das frisch gelaserte Auge. Das ist heutzutage eigentlich das gängigste Verfahren und der große Vorteil ist, dass man bereits abends bzw. spätestens am nächsten Tag schon eine sehr gute Sehleistung hat und sich das Auge sehr schnell von dem Eingriff erholt. Bereits einige Tage nach dem Eingriff ist der eingeschnittene Teil der Hornhaut wieder fest mit dem Auge verbunden. Aber wie gesagt, dieses Verfahren fiel bei mir leider durch. Wäre ja auch zu schön gewesen, hachhh…

Stattdessen wurde mir das LASEK-VERFAHREN empfohlen. Bei diesem Verfahren wird die oberste Schicht der Hornhaut abgetragen, dann werden die Augen gelasert und abschließend kommt eine therapeutische Kontaktlinse zum Schutz auf das frisch gelaserte Auge. Im Gegensatz zur LASIK-Behandlung benötigt das Auge hierbei etwas länger, um sich zu erholen. Dafür ist wird dieses Verfahren bereits seit 30 Jahren erfolgreich angewendet, was aus meiner Sicht auf jeden Fall dafür sprach.

LET‘S DO IT!

Auf der einen Seite freute ich mich irgendwie, dass ich überhaupt für eine Augenlaser-OP in Frage kam. Auf der anderen Seite wird einem beim genauen Erklären des Eingriffs natürlich etwas mulmig zumute. Da ich mich aber wie bereits erwähnt aber schon mehr als ausführlich mit dem Thema befasst hatte und mich bei CAREVISION wirklich bestens aufgehoben fühlte, entschied ich mich dazu, direkt einen OP-Termin zu vereinbaren. Es gab nämlich ein verlockendes Angebot für ein Augenlaser-Wochenende im November (Freitags die Voruntersuchung und Vorbereitung, Samstags der OP-Termin und Montags ein Kontrolltermin). Noch dazu muss ich sagen, dass mich der Preis für die Behandlung positiv überrascht hatte. Ich hatte mit mindestens 4.000 Euro gerechnet, tatsächlich bezahlte ich aber „nur“ knapp 1.000 Euro pro Auge. Hinzu kamen noch die Kosten für Augentropfen nach der OP, die zwingend für die Heilung benötigt werden. 

Ich hörte – wie so oft in meinem Leben – auf mein gutes Bauchgefühl und vereinbarte einen Termin für meine Augenlaser-OP. Damit der Beitrag nicht zu lang wird, erzähle ich euch die Tage im zweiten Teil, wie die OP abgelaufen ist und wie die Heilung verlaufen ist.

Mich würde interessieren, ob ihr auch mit dem Gedanken spielt, euch die Augen lasern zu lassen. Oder habt ihr es bereits gemacht und seid zufrieden damit?

Alles Liebe und bis bald,