Rund um den Lago di Garda

Das nächste Ziel unseres Italien Roadtrips war der Gardasee. Nach der langen Fahrt und unserem anstrengenden Besuch der Cinque Terre sind wir gegen 17 Uhr in unserer Unterkunft in Poiano, einem Teil von Verona, angekommen. Wir sind nur noch kurz in den 5 Fahrminuten entfernen Supermarkt gefahren, um uns etwas zum Kochen zu kaufen und haben ansonsten am Ankunftstag nichts mehr gemacht… Außer unsere wunderschöne Unterkunft genossen, mit der ich gleich mal beginnen möchte ;)

UNSERE UNTERKUNFT

Wir haben uns ein gemütliches Häuschen in Poiano (einem Stadtteil von Verona) gebucht – ihr könnt es euch ja denken, wieder über Airbnb ;) Den Link zum Inserat findet ihr HIER. Das Haus liegt total ruhig aber trotzdem zentral (Supermarkt, Tankstelle und Restaurants in 5 Fahrminuten erreichbar). Die einzige Herausforderung war die Zufahrt über eine super schmale, enge Straße, die  rechts und links in eine hohe und ungerade Mauer eingebettet war. Hilfe! Aber Chris war ja schon vom Lago Maggiore geübt und brachte den Q7 jeden Tag meist 2 Mal unfallfrei durch die enge Straße. Wenn ihr ein kleineres Auto habt, schafft ihr das sicher auch :)

Das Häuschen ist einfach nur wunderschön. Ein renoviertes Fachwerkhaus, eingerichtet mit unglaublich viel Liebe zum Detail und in einem total schönen künstlerischen Einrichtungsstil – es geht sogar ein bisschen in Richtung Landhaus und wir haben uns sofort gefühlt wie daheim :) Es gibt einen super schönen kleinen eingezäunten Vorgarten. Ein toller Olivenbaum spendet mittags Schatten und man kann super draußen sitzen. Im EG gibt es einen offenen Wohn-/Essbereich mit Zweisitzer-Sofa und einem kleinen WC (inkl. Waschmaschine, falls ihr waschen müsst). Im OG ist ein Schlafzimmer mit freiliegenden Balken und einem knarzenden Holzboden, super gemütlich! Und noch eine Etage höher ist ein weiteres Schlafzimmer und ein schönes Bad mit Dusche und WC. 

Vermietet wird das Häuschen von Beatrice – einem Airbnb Superhost. Ein Superhost ist wirklich das große Los! Beatrice wohnt direkt nebenan und steht mit Rat und Tat zur Seite. Im Haus hat sie wirklich an alles gedacht und es fehlte an absolut nichts. Zu unserer Ankunft hat sie uns Kekse gebacken, uns ein kleines Schälchen mit frischen Erdbeeren und ein Schälchen mit italienischer Salami und verschiedenen italienischen Käsesorten und Crostini bereitgestellt. Außerdem gab es in der Küche Kaffee, Milch, Tee, Marmelade, Nutella und Honig. Es war wirklich alles da!

In der Innenstadt von Verona seid ihr in 15 Minuten, an verschiedenen Stränden des Gardasees in 20 bis 45 Minuten (je nachdem, in welche Ecke ihr möchtet). Venedig ist 1 Stunde und 15 Minuten entfernt. Von daher fanden wird die Lage wirklich optimal. Das wunderschöne Häuschen können wir euch auf jeden Fall empfehlen, das Inserat dazu findet ihr HIER. Falls ihr nicht bei Airbnb seid, könnt ihr es z. B. auch HIER oder über ein anderes Portal buchen. Ihr findet es unter “Corte Alta Verona”.

LAGO DI GARDA – HERE WE COME!

Am nächsten Tag hatten wir bei warmen 28 Grad direkt nur ein Ziel vor Augen: Das Wasser! Ab an den See.. Und zwar zum Braccobaldo Hundestrand in Peschiera. Da es ein Samstag war, sind wir zeitig los.In den Nebenstraßen haben wir sofort einen Parkplatz im Wohngebiet gefunden – kostenlos und sogar im Schatten. Voller Vorfreude marschierten wir Richtung Strand.

Doch direkt dort angekommen, folgte die Ernüchterung. Es war ein eingezäunter Strandabschnitt (kein richtiger Zaun, mehr so eine Art Netz), was ich irgendwie schon unschön fand. Dann musste man 16 Euro für 2 Liegen bezahlen, mit seinem Handtuch auf den Boden liegen durfte man nicht. Wir liefen einmal auf und ab, um uns die Sache genauer anzuschauen und zu überdenken. Der Strand war knallevoll und es regierte das Chaos. Von gefühlten 30 Hunden, machten 25, was sie wollten. Ungefähr 5 Familien hatten ihre Hunde bei sich liegen oder zumindest angeleint in ihrer Nähe sitzen. Alle anderen wurden sich selbst überlassen. Hier schwimmt einer allein durchs Wasser, dort stürmen zwei an den Zaun. Kai-Uwe und Paul stellten schon vor dem Strand das Nackenfell senkrecht nach oben und knurrten. Als ein Schäferhund ohne Leine auf Kai-Uwe zu an den Zaun stürmte, gab es für ihn kein Halten mehr (ich weiß nicht, wieso aber Schäferhunde mag er einfach nicht). Uns war das Ganze zu wild und unkoordiniert und wir beschlossen, wieder zu gehen. Es ist nicht so, dass Kai-Uwe und Paul komplett unverträgliche Hunde sind. Aber sie mögen einfach nicht jeden anderen und mögen es schon gar nicht, wenn fremde Hunde wild auf sie zustürmen und sie ggf. bedrängen und immer wieder aufdringlich zum Spielen auffordern. Das wäre für die zwei Stress pur gewesen – und für uns auch. Und für dieses Chaos auch noch 16 Euro bezahlen? Nööö danke ;) Ich weiß nicht, wie es hier unter der Woche zugeht.. Aber für das Wochenende können wir definitiv sagen: Es ist nur was für die, die einen super verträglichen Hund haben, der sich mit Freude ins Getümmel stürzt.

Wir liefen auf der Suche nach einer Alternative in die eine Richtung, dort kam direkt ein großes “Hunde verboten” Schild. Dann versuchten wir es noch in die andere Richtung, da kam aber leider nur ein privater Strand eines Campingplatzes. Auf dem Wasser sahen wir etliche Boote herumfahren und hatten plötzlich die Idee, dass wir uns doch auch einfach ein Boot mieten könnten. So wären wir auf dem Wasser und hätte unsere Ruhe. Ernüchternd und schwitzend schien uns das die einzige gute kurzfristige Alternative..

PESCHIERA

Also fuhren wir kurzerhand ins Center von Peschiera, wo sich gefühlt ein Bootsverleih an den anderen reiht. Wir klapperten sie alle ab, aber leider ohne Erfolg. Alle Boote waren bereits auf dem Wasser und vor 16 Uhr könnten wir keines leihen.. Na super, es war ja gerade mal 12 :( Es zeigte sich also schnell: Ohne Reservierung is nich :( Zumindest am Wochenende..

Wir bummelten die wirklich schöne Promenade entlang (schattig und immer wieder mit Zugang zum Wasser) und fragten am Ende der Promenade noch beim hintersten Bootsvermieter. Aber selbst der war ausgebucht. Also mieteten wir uns für den nächsten Tag um 10 Uhr ein Boot. Wir raten euch, nicht direkt vorne am Parkplatz ein Boot zu mieten, denn dort sind sie etwas teurer. Dort vorne bezahlt man für 4 Stunden 130 Euro – allerdings ohne Sprit, für den nochmal 60 Euro hinzukommen. 

Wir haben hier für 4 Stunden 160 Euro bezahlt – allerdings mit Treibstoff. Beim Boot mieten hat man die Wahl zwischen 2 Stunden, 4 Stunden und einem ganzen Tag. Außerdem gibt es eine niedriger motorisierte Kategorie und eine höher motorisierte. Wir hatten die höher motorisierte, die überall am Gardasee bei 40 PS liegt. Chris hat zwar einen Bootsführerschein, den wollte aber kein Mensch sehen, denn alle 40-PS-Boote können führerscheinfrei angemietet werden ;)

Nach 2 Stunden Bummeln und Eis essen sind wir zurück in unser Häuschen gefahren und haben dort den Rest des Nachmittags in der Hängematte unter dem Olivenbaum verbracht ;)

UNSERE BOOTSTOUR

Am nächsten Tag war es dann endlich so weit. Mit viel Wasser, etwas zu essen und einem Möhrchen-Snack für die Hunde im Gepäck ging es wieder nach Peschiera. Um Viertel vor 10 waren wir am Steg und nahmen unser Boot in Empfang. Die Hunde mitzunehmen war übrigens überhaupt kein Thema. Kai-Uwe und Paul zeigten sich – wie eigentlich immer – der neuen Situation gegenüber sehr aufgeschlossen. Die Einweisung haben wir übersprungen und Chris hob die zwei Wauzis vom Steg ins Boot, dann gings auch schon los. Kai-Uwe nahm sofort auf der Sitzbank am Heck Platz ;) Paulchen erkundete erst mal das Boot und stellte sich dann zu Kai-Uwe und mir. Die ersten 5 Minuten guckten die zwei mich komisch an, dann hatten sie sich aber an das Geschaukel gewöhnt. 

Nach kurzer Fahrt machten wir auf dem See Halt und legten die große Liegefläche am Bug mit unseren Handtüchern aus. Ab da war das Kai-Uwe und Paul’s Happy Place.. Je nach Fahrtrichtung saßen wir mal in der Sonne und mal im Schatten (jedes Boot hat ein großes Sonnensegel, um das man bei 29 Grad definitiv dankbar ist). 

Der Gardasee war wirklich noch eiskalt. Aber wenn man bei 29 Grad 20 Minuten in der Sonne brutzelt, ist es einem irgendwann nach einer Erfrischung :) Und so machte ich den Anfang und hüpfte ins kühle Nass – Chris folgte und Pauli wollte auch. Den haben wir allerdings nicht ins Wasser gelassen, da so ein mit Wasser vollgesaugter, schwerer Hund sicherlich nicht mehr so ohne Weiteres über die schmale Leiter an Bord zu bringen gewesen wäre ;) Kai-Uwe hatte wie so oft kein Interesse am Wasser und hielt ein Schläfchen in der Sonne. In den 4 Stunden sind wir fast den ganzen See abgefahren. Eine Ecke hat uns vom Wasser aus total gut gefallen: Sirmione. Wir beschlossen noch auf dem Boot, am nächsten Tag dort hinzufahren :)

Die 4 Stunden Bootstour waren wie erwartet relativ schnell vorbei aber auch wirklich ausreichend. Schon als wir von Bord sind habe ich gesehen, dass ich einen ordentlichen Sonnenbrand bekommen werde ;) Trotz eincremen und viel im Schatten sitzen ;) Wir hatten auf jeden Fall alle Vier einen riesen Spaß und Kai-Uwe und Paul sind richtige SEEhunde – ich glaube, wir sollten ihnen eine Kapitänsmütze kaufen ;)

SIRMIONE UND DESANZANO

Am nächsten Tag bat die vom Bootsausflug strapazierte Haut wie vermutet um eine Sonnenpause. Und so fuhren wir nach Sirmione, in dieses Städtchen, das uns vom Wasser aus so gut gefallen hatte. Von unserer Unterkunft aus war es ca. eine Stunde Fahrt dort hin. Und vor Ort wurden wir nicht enttäuscht: Sirmione ist sooooo schön!

Ihr könnt entweder schon zu Beginn der Via XXV Aprile parken und die schöne Promenade entlanglaufen (sah im Vorbeifahren wirklich schön aus) oder ihr fahrt direkt an den Parkplatz HIER, der direkt vor der Halbinsel mit dem historischen Städtchen gelegen ist. So haben wir es gemacht und das war eine gute Entscheidung. Schließlich hatte es 29 Grad und die Wauzis hätten es nach dem Sightseeing-Walk durch Sirmione nicht mehr geschafft, noch die Promenade entlangzulaufen. 

Vor dem Überweg zur historischen Halbinsel war ein Stand mit Zitronen, die so groß waren, wie ich sie noch nie gesehen habe. Diese Zitronen waren wesentlich größer als meine komplett Hand – total irre. Sah wirklich toll aus.

Zunächst sind wir ein bisschen durch die Gassen gebummelt und haben uns dann rechts gehalten. Dort gibt es einen Weg am Wasser entlang, der sehr schön ist. Die Hunde können sich hier immer wieder erfrischen. Der Weg führt zur Grotto di Catullo, den Überresten einer römischen Villa. 8 Euro Eintritt, um den Steinhaufen aus nächster Nähe zu sehen, war uns dann doch etwas zu viel und wir gingen durch die schönen Gassen wieder zurück. Wieder unten angekommen merkten wir, dass Kai-Uwe und Paul genug haben. Wir gingen zum Wasser und ließen die zwei sich erfrischen. Kai-Uwe schlabberte vom Steg aus etwas Seewasser, Paul tat so, als wolle er schlabbern, hüpfte dann aber mit einem Plumps ins Wasser ;)

In Sirmione gibt es etliche Eisdielen und eine sieht besser aus als die andere. Ich glaube, hier kann man mit keiner Eisdiele etwas falsch machen. Wir hatten aber keine Lust auf Eis, sondern die ganze Zeit im Hinterkopf, dass der Stand mit den Risen-Zitronen am Eingang ja auch frische Limo anbietet ;) Und so gingen wir zurück zum Zitronenmann und gönnten uns eine sehr leckere frische Limo. Erfrischung pur!

Außerdem gab es ein Schälchen mit frischem Obst für Chris und mich – und eines für Kai-Uwe und Paul. Mit Genuss außen die Zwei Erdbeeren, Wassermelone und Ananas. Gestärkt gingen wir nochmal kurz ans Wasser, wo sich jetzt auch Kai-Uwe erfrischte und dann zurück ans Auto.

Danach fuhren wir einen Ort weiter nach Desenzano. Dort war wesentlich weniger los als in Sirmione. Wir haben HIER geparkt und sind dann in den Ort gelaufen (Achtung – man kommt nicht näher ran, da man sonst in der TZL-Zone landet – ihr erinnert euch sicher an meinen Toskana-Beitrag..). Es dauert keine 5 Minuten, bis man am Wasser ist. Dann kann man eine schöne Promenade entlang bis zum Hafen laufen und dann beginnt das Städtchen. Wir sind gemütlich durch die Gassen gebummelt und waren HIER einen Kaffee trinken – Kai-Uwe und Paul haben natürlich wieder ungefragt einen Pott Wasser bekommen, noch bevor wir die Speisekarte hatten ;)

Nach dem Käffchen gings zurück nach Hause, da die Bubis wirklich geschlaucht waren – von der Hitze und von den ganzen Eindrücken. Abends waren Chris und ich noch ein wenig ohne die müden Hundis in Verona bummeln und etwas Essen – Verona ist wirklich eine wunderschöne Stadt!

STRANDTAG IM PARCO BAIA DI SERENA

Nach dem ganzen Sightseeing war uns am nächsten Tag mal wieder nach Strand ;) Auf den Tipp einer lieben Bekannten hin sind wir in den ca. 1 Stunde Fahrt entfernten PARCO BAIA DI SERENA, einem bewirtschafteten Strandbad am Gardasee. Es liegt wunderschön in einem Olivenhain – überall Olivenbäumchen, die einem Schatten spenden, ein Traum. Hunde dürfen mit – vorausgesetzt, sie bleiben im Park an der Leine. Dadurch herrscht im Park deutlich mehr Ordnung als am oben genannten Hundestrand ;). 

Tipp: Denkt unbedingt daran, Badeschuhe mitzunehmen. denn die Steine am Strand sind spitz und glitschig. Ich habe mir letztes Jahr für Kroatien DIESE HIER gekauft (ca. 11 Euro) und bin echt happy damit.

Der Eintritt in den Park hat 13 Euro pro Person – darin inkludiert sind das Parken und eine Sonnenliege pro Person. Da der Park super angelegt und sehr gepflegt ist, finden wir den Eintrittspreis für einen Tag gerechtfertigt. In der Nebensaison (bis 31.05.) bezahlt man 8 Euro pro Person und ab 15 Uhr nur noch 5 Euro. Sparfüchse aufgepasst: In der Hauptsaison bezahlt man ab 14:30 Uhr statt den 13 Euro nur noch 10 Euro, ab 16:30 Uhr sind es sogar nur noch 5 Euro. Ich habe gelesen, dass es sich zum Sonnenuntergang auch sehr lohnt, den Park zu besuchen.

Ca. 30 Meter vom “Hauptstrand” entfernt, gibt es den “Hundestrandabschnitt”. Der war ganz nach unserem Geschmack. Nicht eingezäunt oder abgetrennt mit einem schönen Zugang zum Wasser und es war bei allen Besuchern so, dass jeder seinen Hund an der Leine behalten und auf ihn Acht gegeben hat – so wünscht man sich das.. Wir hatten einen tollen Tag am See und Kai-Uwe und Paul waren beiden im Wasser… Und wir natürlich auch ;)

Ab ca. 14 Uhr waren unsere Liegen leider komplett in der Sonne und da alle Liegen angekettet waren, konnte man sie auch nicht in den Schatten verschieben. Das war etwas schade. Am besten, man bringt sich einen Sonnenschirm mit, wenn man den ganzen Tag bleiben möchte.

VENEDIG

An unserem letzten Tag in Poiano haben wir uns morgens auf den Weg nach Venedig gemacht. Nach etwas mehr als einer Stunde Autofahrt waren wir da. Geparkt haben wir direkt in einem der nahegelegenen Parkhäuser kurz nach der Brücke, die nach Venedig führt. Und ich kann euch gleich sagen: Ich rate euch davon ab aber dazu später mehr ;)

Außen war ein Tageshöchstsatz von 26 Euro für 24 Stunden Parken angeschrieben. An der Schranke musste man klingeln und sagen, wie lange man bleiben möchte. Wir meldeten mal 3 Stunden an und freuten uns, dass es gar nicht so teuer werden würde wie erwartet. In wenigen Minuten waren wir vom Parkhaus direkt an den Kanälen und mitten im Geschehen, was super praktisch war.

Venedig ist schön. Wunderschön. Und genau deshalb zieht es dort Tag für Tag unglaublich viele Menschen hin. Und deshalb ist es voll. Es ist Montag voll, es ist dienstags voll und Mittwoch, Donnerstag und Freitag auch und an den Wochenenden sowieso. Also einfach immer ;) Und es spielt auch keine Rolle, ob ihr schon morgens da seid oder erst mittags kommt. Es wird immer viel los sein. Denn da, wo es schön ist, tummeln sich ja meist die Touris.. Stellt euch also mental schon mal auf den Trubel ein ;)

Trotzdem fanden wir Venedig weitestgehend entspannt. Das lag hauptsächlich daran, dass wir uns fast nur fernab der Haupt-Fußgängerzonen und der Hauptkanäle bewegt haben. Wir sind zum Großteil durch die schmalen Seitengassen und die kleinen Seitenkanäle gelaufen, was wirklich sehr entspannt war. Auf den großen Brücken über den Hauptkanal und in den Haupt-Einkaufsstraßen tummeln sich die Leute. Es wird geschoben und gerempelt und macht keinen Spaß. In den Seitenstraßen ist viel weniger los und ab und zu sieht man eine Gondel vorbeifahren oder prachtvoll verzierte Gondeln am Rand stehen.

Ziel unseres Bummels war der Markusplatz mit dem Markusdom, der wirklich sehr, sehr voll war. Trotzdem war der Platz so riesig, dass man sich aus dem Weg gehen konnte. Auf dem Weg zum Markusplatz sind wir an einigen Kathedralen vorbeigekommen und mussten auch die Rialtobrücke, die über den Canal Grande (den Hauptkanal) führt, passieren. Die Brücke ist sehr schön aber leider auch voll mit rücksichtslosen Touristen. Wir sind schnell darübergelaufen und waren froh, als wir diesen Abschnitt hinter uns lassen konnten und sind dann schnell wieder in die kleinen, ruhigeren Gassen abgebogen ;)

Während wir durch Venedig geschlendert sind, haben wir zahlreiche Restaurants gesehen, die super schön aussahen. Da wir aber schon morgens unterwegs waren und es sehr warm war, war uns nicht wirklich nach Essen. Wären wir erst nachmittags in Venedig gewesen, hätten wir uns dort sicher in eines der süßen Restaurants gesetzt. Es gibt auch zahlreiche Pastabars, die Pasta-to-go anbieten. So, wie es bei uns zuhause Asia-Nudelboxen gibt, gibt es dort Pastaboxen mit der Pasta und der Soße eurer Wahl. Das fand ich ganz cool ;) Aber wie gesagt.. Hunger war leider nicht vorhanden ;)

Als unsere 3 Stunden Parkzeit um waren, hatten wir auch wirklich genug. Venedig war toll aber es war ein bewölkter und drückend warmer Tag und wir waren die ganzen 3 Stunden nur am Herumlaufen, so dass es uns dann gereicht hat. Man muss übrigens total aufpassen, dass man sich in den etlichen kleinen Gassen nicht verläuft und dass man den Rückweg wieder findet.. Wir mussten uns auf der Suche nach dem Rückweg von Google Maps unterstützen lassen ;)

Angekommen am Parkscheinautomat hat es uns fast aus den Latschen gehauen. 29 Euro! Bitte was? Ich frage mich bis heute, wie das sein kann.. 24 Stunden kosten 26 Euro, wir waren 3 Stunden und mussten 29 Euro bezahlen? Wie man es dreht und wendet, die Rechnung geht auf keinen Fall auf.. Am Automat stand noch etwas von einem Aufschlag für ein großes Auto. Offensichtlich waren die Preise nach Fahrzeugkategorien gestaffelt.. Aber 29 Euro? Keine Ahnung, wie das zustande kam.. Egal, wo wir bisher auf der Welt waren… Noch nicht mal am vordersten Parkplatz vom Venice Beach in LA haben wir sooooo viel Geld bezahlt.

Naja, wir schluckten die Kröte und fuhren zurück nach Poiano. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass es stolze 145 Euro gekostet hätte, ganz mit dem Zug von Verona nach Venedig zu fahren. Das scheint also auch keine Lösung zu ein. Am besten ist es vermutlich, wenn man noch vor der Brücke rüber nach Venedig parkt und dann den Zug in die Stadt nimmt.. Da wir das aber nicht gemacht haben, kann ich euch nichts Genaues raten. Ich wollte euch nur wissen lassen, dass es ein teurer Spaß ist, direkt in Venedig zu parken ;)

SCHLEMMEN IN VERONA

Zurück in Poiano haben wir abends die Wauzis in der Unterkunft gelassen. Nach den ganzen Eindrücken, Reizen und Gerüchen aus Venedig waren sie sichtlich platt. Chris und ich sind dann noch nach Verona, um etwas durch die Stadt zu bummeln und etwas zu Essen. An allen anderen Tagen haben wir übrigens in der Unterkunft Pasta gekocht.. Ja, jeden Tag ;) Das lag einfach daran, dass der Supermarkt eine riesige Auswahl an ganz toller, frischer Pasta aller Art hatte und wir uns in der Woche gefühlt einmal durchs Pasta-Sortiment gegessen haben ;)

Aber jetzt zurück zu unserem Abendessen in Verona. Wir hatten uns auf Tripadvisor ein Restaurant rausgesucht, das dann vor Ort leider so gar nicht unseres war. Es war sicher ein sehr gutes Restaurant aber es war uns von der Speisekarte und dem Klientel her einfach zu „schickimicki“. Wir mögen es lieber ein bisschen gediegener ;)

Und so haben wir uns hungrig auf den Weg Richtung Piazza delle erbe gemacht (der übrigens super schön ist!) und haben uns direkt dort am Platz in das Restaurant Teta de Giulieta gesetzt, das etwas bürgerlicher und bodenständiger aussah ;) Natürlich war es direkt dort am Piazza delle erbe deutlich teurer als zum Beispiel in der Osteria im kleinen Örtchen Montegemoli in der Toskana (für 2 Pizzen, ein Glas Wein und eine Flasche Wasser haben wir in Venedig so viel bezahlt wie in Montegemoli für 1 Vorspeise, 2 Hauptgerichte, 2 Desserts, 1 Flasche Wein und eine Flasche Wasser) aber der Preis war noch im Rahmen und die Pizzen waren super lecker.

Ich habe selten so eine knackige, frische Steinofenpizza gegessen. Chris hatte eine „klassische“ Pizza mit Tomatensoße und Prosciutto-Schinken und ich hatte die „bianco-Variante“ – statt Tomatensoße hatte ich Gorgonzola und Prosciutto-Schinken auf meiner Pizza. Den Schinken schneidet der Koch ganz frisch (das kann man von draußen durch eine große Scheibe in Richtung Küche beobachten) und das schmeckt man. Super lecker!

Anschließend sind wir noch ein bisschen am Wasser entlanggelaufen und haben den Sonnenuntergang von einer Brücke aus beobachtet. Ein schöner Abschlussabend in Verona.

UNSER FAZIT

Der Gardasee ist wunderschön (ich hätte nicht gedacht, dass das Wasser so türkis und klar ist) und es war goldrichtig, dort eine ganze Woche zu verbringen. Im Vergleich zum Lago Maggiore hat man am Gardasee etliche Zugangsmöglichkeiten zum Wasser und immer wieder schöne Promenaden und gerade mit Hund ist die Gegend super. Ich habe nirgendwo im Urlaub so viele Vierbeiner gesehen wie am Gardasee.

Ich muss aber auch sagen, dass der Gardasee wie Little Germany ist. Irgendwie hat es mich ein bisschen an Mallorca erinnert.. Alles sehr eingedeutscht. Eigentlich waren fast nur Deutsche da, die Italiener sprechen dort deutsch und es gibt etliche Läden aus Deutschland – angefangen bei Aldi und Lidl, über Obi, dm und sogar bis hin zum Fressnapf  (da zeigt sich wieder die Hundefreundlichkeit;)). Ich habe mich zeitweise gefühlt, wie daheim. Ich fand das jetzt nicht schlimm, finde es persönlich aber schöner, wenn man auch merkt, dass man in einem anderen Land ist und nicht an jeder Ecke deutsch gesprochen wird oder überall deutsche Läden sind ;)

Und ich muss sagen, dass am Gardasee seeeehr viel los war. Die Hauptsaison wird offiziell ab dem 01.06. eingeläutet und genau zu dieser Zeit waren wir dort. Wobei am Wochenende viel mehr Trubel war und unter der Woche war es sehr angenehm. Tipp: Mietet euch am wuseligen Wochenende ein Boot und fahrt auf den See, um eure Ruhe zu haben und genießt dann unter der Woche die Städtchen oder das Strandbad. So haben wir es gemacht und waren sehr zufrieden damit.

MAULKORB IN ITALIEN

Ich habe vor unserer Reise im Internet gelesen, dass man in Italien für jeden Vierbeiner einen Maulkorb mitführen und auf Verlangen vorzeigen muss. Wie ihr schon mitbekommen habt, bin ich wirklich kein Fan von Maulkörben und habe mir DIESE Alibi-Variante bestellt. Einen weich gepolsterten Maulkorb aus Stoff, den man mit Klett an die Größe des Mäulchens anpassen kann. Mir war wichtig, dass ich die Maulkörbe platzsparend in meiner Tasche unterbringen kann. Diese Variante ließ sich super platzsparend in einem kleinen Umhängtäschchen transportieren. Und genau da sind die Teile auch die ganzen 3 Wochen geblieben :) Kein Mensch wollte einen Maulkorb von uns sehen. Entweder es lag an der Nebensaison oder die Italiener sind (zumindest im Norden) generell entspannt mit dem Thema.

Bevor ich jetzt wieder etliche Nachrichten dazu bekomme: Mir ist bewusst, dass so ein Stoffmaulkorb gerade im Süden bei Hitze nicht dazu gemacht ist, ihn länger zu tragen, da der Hund damit nicht hecheln kann. Ich habe mir so eine Art von Maulkörben nur als platzsparendes Alibi besorgt, das im Notfall 5 Minuten proforma übergezogen werden kann, bis die Luft wieder rein ist. Einen „richtigen“ Maulkorb im eigentlichen Sinne wollte ich mir aus verschiedenen Gründen nicht anschaffen (unter anderem möchte ich das für meine Hunde nicht, sie nehmen mir persönlich auf einer Reise viel zu viel Platz weg und sind mir einfach zu teuer (wenn man einen „richtig sitzenden und hochwertigen“ kauft) dafür, dass ich möchte, dass sie sowieso nie getragen werden). Ich finde, wir sind mit der 5-Euro-Platzspar-Stoffvariante zum reinen Vorzeigen ganz gut gefahren ;)

Jetzt hoffe ich, ihr habt ein bisschen Lust auf den Gardasee bekommen,