Willi bekommt ein Umstyling

In meinem LETZTEN BEITRAG habe ich euch von unserem neuen WOHNWAGEN WILLI erzählt. Heute möchte ich euch zeigen, wie wir etwas frischen Wind in unseren Willi gebracht haben.  Einen nagelneuen Wohnwagen renoviert man natürlich nicht in dem Umfang, in dem wir unseren alten Günther renoviert haben (wäre mit unserer aktiven Babymaus auch gar nicht möglich, haha). Farbe und Pinsel sind tabu, da waren wir uns direkt einig. Beim Thema Tapete und Klebefolie war Chris zunächst skeptisch. Ich musste einiges an Überzeugungsarbeit leisten, bevor es losgehen konnte. Da man beides wieder ohne Probleme rückstandslos ablösen kann, willigte der arme Mann widerstandslos ein und das Makeover konnte beginnen :)

Vorab muss ich noch sagen: Einen nagelneuen Wohnwagen zu pimpen und ihm eine persönliche Note zu verleihen, das ist wirklich eine kleine Herausforderung. An sich fand ich den Wagen zwar wunderschön, auf der anderen Seite wegen der altbackenen Vorhänge und alles so ganz Ton in Ton auch irgendwie total langweilig und bieder. Ich wusste lange nicht, was ich verändern soll und in welche Stilrichtung es gehen soll. Ich habe massenhaft Boho-Kram (camelfarbene Kissen und Decken, Makramee-Zeug und Traumfänger) bestellt und alles wieder zurückgeschickt, weil es uns nicht gefallen hat.

Der erste Schritt in die richtige Richtung war ein mit kleinen Pompoms gepunkteter weißer Gardinenstoff. Und so war meine erste Amtshandlung als Wohnwagen-Stylisten das Entfernen der biederen Gardinen. Allein dadurch sah Willi schon viel freundlicher aus. Aus dem Pompom-Stoff habe ich dann selbst anhand der alten Gardinen (die ich als Muster genommen habe) neue genäht. Übrigens zum ersten Mal in meinem Leben. Es hat erstaunlich gut geklappt und schon wenige Tage später konnte ich Willi mit den neuen Vorhängchen schmücken – dadurch sah er schon direkt total hip aus.

Eines führt ja bekanntlich ins Nächste und das Dekorieren nahm an Fahrt auf. Für die Wand hinter dam Bett bestellte ich eine selbstklebende Birkentapete (denn die seltsamen beigen Elemente hinter dem Bett waren auch so gar nicht meins). Schweren Herzens und halb mit Tränen in den Augen entfernte Chris die Blenden hinter dem Bett, damit wir die Klebetapete anbringen konnten. So schlimm wie erwartet war es gar nicht: zurück bleiben nur einige kleine Löcher, die wir ohne Probleme überkleben konnte. Puh, Glück gehabt ;)  

Da dem Mann das Ergebnis mit der Birkentapete so gut gefiel, hatte ich ihn voll auf meiner Seite und es ging direkt weiter: Die Wände im Bad tapezierten wir mit einer weißen Karo-Vliestapete im skandinavischen Stil. Nachdem sich die klebende Birkentapete so toll anbringen ließ, hatte ich bei der Vliestapete ziemliche Bedenken (vor allem wegen dem Kleistern und den vielen Ecken und Aussparungen, um die die Tapete angebracht werden musste, Hilfeee). Doch die Sorge war völlig unbegründet. Ist die Tapete bekleistert, lässt sie sich super hin- und herschieben, bis sie perfekt an ihrem Plätzchen sitzt. Und auch die kleinen Ecken und Nischen waren gar kein Problem, denn das Karomuster erlaubt es, jederzeit problemlos einzelne Karos anzustückeln – I like! So entstand im Bad ein super schöner heller Wandbelag:

Die dritte große Aktion war die Küchenrückwand. Bitte wieso gestalte ich die Küchenrückwand in einem dunklen Anthrazit, wenn doch die ganze Arbeitsplatte auch schon aus einem genauso dunklen Anthrazit besteht? Mir war das alles viel zu dunkel, deshalb habe ich uns weiße Klebe-Fliesen bestellt. Um ehrlich zu sein, habe ich uns 4 Mal weiße Klebe-Fliesen bestellt. Die ersten 3 Mal kamen leider vergilbte Fliesen, die sich total mit den schneeweißen Schranktüren der Küche gebissen haben und deshalb direkt retour gingen. Im 4. Shop wurde ich dann endlich fündig. Es kamen wunderschöne clean-weiße Fliesen, die perfekt mit den Schranktüren harmonierten und es konnte losgehen. Bedenken hatte ich überhaupt keine, weil man die einzelnen Fliesenplatten laut Beschreibung problemlos mit der Schere oder dem Cutter zuschneiden kann. 

Tja… doch so easy war es leider nicht. Ehrlich gesagt raubte uns das Bekleben den letzten Nerv. Seit der Aktion haben wir einige graue Haare mehr auf dem Kopf ;) Es war super anstrengend, die Platten überhaupt nur mal so mit sauberen Übergängen zueinander anzubringen. Und noch dazu waren da ja ein Fenster und 3 Ablagefächer mit runden Ecken (oh Gott!) auszuschneiden. Für die Ausschnitte haben wir viel Geduld und Fingerspitzengefühl gebraucht. Schere? Könnt ihr vergessen! So etwas bekommt man wirklich nur mit einem scharfen Cutter und viel Fingerspitzengefühl hin. Da die Ablagefächer in der Küche so schmal sind (4 cm), dass kaum etwas hineinpasst (nicht mal ein normales Gewürzglas), haben wir beschlossen, nur eines der Fächer offen zu lassen und die anderen beiden einfach zuzukleben. 

Nach vielen frustrierenden Abenden mit stundenlanger Suche nach Gewürzgläsern, die einen kleineren Durchmesser als 4 cm haben aber keine Miniatur sind, bin ich durch unseren Rewe geschlendert und habe dort zufällig in der Gewürzabteilung neue eckige Gewürzgläser der Rewe-Eigenmarke entdeckt, die tatsächlich den passenden Durchmesser für unsere Wohnwagen-Gewürzablage hatten. Ich habe einige mitgenommen, geduldig mit Aceton-Nagellackentferner die Etiketten abgeschrubbt und die Gläser mit Etiketten aus unserem Prägegerät beklebt. Sie passen so perfekt in das Regal, dass man sie sogar noch minimal bewegen kann. Mein innerer Monk hat ein Freudentränchen verdrückt :))

Genauso schade, wie die dunkle anthrazitfarbene Küche finde ich, dass die unteren Polster der Sitzecke dunkelgraublau sind, die Tischplatte Anthrazit ist und der Boden auch relativ dunkel ist. Für meinen Geschmack wieder viel zu viel dunkel auf dunkel auf einem Fleck. Ich habe lang recherchiert, wie man dem Tisch eine neue Farbe verleihen könnte und stieß auf eine hochwertige Möbel-Klebefolie, die sich durch integrierte Luftkanäle einfach ohne Luftblasen anbringen (und auch wieder entfernen lässt) und mithilfe eines Heißluftföhns geschmeidig um Ecken legen lässt. Wasser- und Kratzfest und dadurch sehr strapazierfähig sollte sie auch sein, diese tolle Folie. Ich bestellte vorab ein Muster, war begeistert und überzeugt und bestellte dann ein großes Stück für unseren Tisch.

Leider war die Folie so minderwertig verpackt, dass sie verkratzt und durchlöchert bei uns ankam. Da wir sie so  nicht verwenden konnten und ich die Bestellung ohnehin reklamierte, nahmen wir das kaputte Stück Folie zum „üben“ und brachten es auf dem Tisch an. Leider war die Folie die Vollkatastrophe. Online wurde sie für Küchenarbeitsplatten, Fensterbänke, Schränke & Co empfohlen. In der Praxis ließ sie sich überhaupt nicht über die runden Ecken des Tischs bekommen. Ich würde jetzt nicht sagen, dass wir handwerklichen völlig talentfrei sind und zwei linke Hände haben… Aber es war uns völlig unmöglich, diese Folie auf den Tisch zu bringen. Es war viel zu viel Folie, die beim Umschlagen Unmengen an Falten an den Kanten geschlagen hat. Enttäuscht reklamierte ich am nächsten Tag und lehnte eine Ersatzlieferung aufgrund unserer Erfahrungen direkt ab.

Die Tischplatte haben wir dann letztendlich vom Profi im Nachbarort mit einem weißen Mattlack lackieren lassen und ich finde das Ergebnis wunderschön! Jetzt ist der Tisch weiß, die Oberfläche ist fest versiegelt und unempfindlich.

So, das waren die „größeren“ handwerklichen Veränderungen an unserem Willi. Ansonsten gab es für Willi nactürlich noch einen Haufen Dekokram. 

Hier kommen noch die Links zu den Dingen, die wir für das Umstyling genutzt haben:

– Die Birkentapete gibt es HIER (wir haben die selbstklebende Variante genutzt – Tip top!)  
– Die Lichterkette hinter dem Bett ist von Depot
– Den Pompom-Stoff für die Vorhänge gibt es HIER
– Die karierte Vliestapete vom Bad gibt es HIER
– Die schneeweißen Klebefliesen gibt es HIER
– Die Lichterkette aus der Küche gibt es HIER
– Die Spülabdeckung aus der Küche gibt es HIER 
– Die Geschirrtücher aus der Küche gibt es HIER
– Die gelben Kissen sind von Pflanzen Kölle, die anderen von Shein
– Die künstlichen Pflanzen sind von Ikea und Pflanzen Kölle (DIE HIER ist mein absoluter Liebling)
– Die Musselin-Bettwäsche ist von H&M
– Die Makramee-Blumenampeln gibt es HIER
–  Die gelben Kissen sind von Pflanzen Kölle, die anderen von Shein
– Die künstlichen Pflanzen sind von Ikea und Pflanzen Kölle

Kleiner Tipp: Die offenen Staufächer (die leider schnell unordentlich aussehen) sind wie gemacht für schöne Serviettenhalter aus Wasserhyazinthe von Ikea. In die tiefen passt DIESE tiefe Variante und in die weniger tiefen 樂威壯 ps://www.stylink.it/Mjxd5Fnqqe“>DIESE flache Variante. Sieht von außen super schön aus, man kann den üblichen Kleinkram darin verschwinden lassen und die Kleinteile fahren bei der Fahrt nicht quer herum. Win-win :)

Sollte ich etwas vergessen haben, dann schreibt mir bitte einfach eine kurze Nachricht…

Langfristig möchte ich noch ein paar kleine Dinge verändern. Unter anderem suche ich noch nach einem passenden Läufer, einem kleinen Teppich für unser Bad (alle die ich bisher bestellt habe, waren leider zu groß) und nach einer Lösung für die Polster der Sitzbank. Da das untere Polster graublau ist (und doch ziemlich ins Blaue geht), passt es so gar nicht rein. Kurzfristig habe ich auf der rechten Seite ein Fell über die Bank gelegt. An heißen Sommertagen ist so ein flauschiges Fell nicht so prickelnd, deshalb soll langfristig noch eine andere Lösung her.

Dem Stockbetten-Bereich haben wir uns noch gar nicht gewidmet. Er sieht noch ziemlich eintönig und lieblos aus. Auch hier könnten wir uns im hinteren Bereich eine schöne Klebefolie oder ein Klebebild vorstellen. Sobald wir einen Rausfallschutz für das mittlere Bett gekauft haben (aktuell haben wir nur für oben einen), möchte ich noch eine schöne Lichterkette für Maja dort anbringen.

Für die große weiße leere Fläche hinten außen (die ja quasi nach eine Gestaltung schreit) möchte ich noch ein schönes Logo gestalten.

Aber alles zu seiner Zeit (wie sagt man so schön? „Fertig“ ist man nie :)) Nun hat Willi erst mal sein Winterquartier bezogen und wartet auf seine Reise-Abenteuer, die hoffentlich ab nächstem Jahr beginnen. 

Alles Liebe,