2019 haben wir uns einen alten Wohnwagen – UNSEREN GÜNTHER – gekauft, den wir aufwendig und liebevoll nach allen Regeln der Kunst gepimpt haben. Während der mühsamen Renovierung hatten wir stets unser großes Ziel vor Augen: Eine große Skandinavien-Reise im Rahmen einer 3-monatigen Auszeit. 

Dass 2020 eine Pandemie die gesamte Welt lahmlegt, damit hatten wir nicht gerechnet. Aber wir holten das Beste aus der Situation heraus und strickten die SKANDINAVIEN-TOUR in eine Schweden & Dänemark-Reise um. Es war wunderschön und wir hatten eine tolle Zeit! Doch leider zeigte sich während der langen Reise auch, dass Günther unseren Bedürfnissen als Familie nicht gerecht wird. Wir hatten zwar eine wunderschöne Sitzecke, konnten sie aber nicht nutzen, da sie dauerhaft durch Maja’s Reisebett blockiert war, das wir bei heruntergeklapptem Tisch rechts und links auf die Bank gestellt hatten. Drinnen Essen? Ging nur, wenn man das ganze Geraffel abbaut (was im engen Wohnwagen eine nervenaufreibende Sache ist) und die Sitzecke zurückbaut – und das natürlich mehrmals täglich ;)

Während unserer Reise hatten wir zum Glück immer gutes Wetter und konnten draußen sitzen. Doch uns wurde schnell klar, dass das so beim Wintercamping nicht funktionieren würde. Und auch nicht, wenn Maja mal ein Geschwisterlichen bekommen sollte. Der Wunsch nach einem Stockbett wurde mit jedem Tag größer und so begannen wir, uns schon während der Reise Gedanken dazu zu machen, was wir uns im neuen Wohnwagen (abgesehen von den Stockbetten ;)) wünschen und welche Modelle für uns in Frage kommen.

DIE QUAL DER WAHL

Wir verglichen Grundrisse und wussten schnell: Ein neuerer Wagen sollte es werden (denn mit einem Baby bleibt einfach keine Zeit für eine aufwendige Renovierung), ein separat abgetrenntes Bad sollte er haben und das Holz der Schränke sollte nicht zu dunkel und nicht zu rötlich sein. Mit diesen Kriterien zeichneten sich ziemlich schnell 2 Favoriten ab: Der KNAUS SÜDWIND 580 QS und der KNAUS SPORT 580 QS.

Lange waren wir uns unsicher, welcher der beiden Wägen uns besser gefällt. Der Knaus Sport konnte mit einer größeren Arbeitsfläche in der Küche und einer größeren Sitzgruppe punkten, der Knaus Südwind hatte vorn eine Eingangsgarderobe (die auch einen Sichtschutz zum Bett bietet) und ein helleres Holz als der Knaus Sport. Dafür hatte der Knaus Sport mehr weiße Elemente an den Schränken und Türen, was ihn etwas moderner aussehen ließ. Der Knaus Südwind hatte aber noch ein cooles Highlight zu bieten: Eine feste Duschkabine – der Knaus Sport hingegen hat in der Duschkabine keine Tür, sondern nur einen Vorhang. Letztenendes waren es tatsächlich die Schränke mit den weißen Elementen, die unsere Wahl auf den Knaus Sport fallen ließ. Aber wirklich nur ganz knapp, denn der Knaus Südwind ist auch ein wirklich schöner Wagen!

DIE SUCHE

Das Durchstöbern der Kleinanzeigen gehörte schon fest zu unserer täglichen Routine und als wir gerade auf der Rückfahrt von St. Peter Ording nach Hause waren und irgendwo in the middle of nowhere eine kleine Gassi- und Pipipause eingelegt hatten, nippte Chris an seinem Kaffee und entdeckte eine frisch online gegangene Anzeige für einen KNAUS SPORT 580 QS SILVERSELECTION. Eigentlich hatten wir schon einen Knausi nahe Frankfurt im Auge gehabt, doch der neu online gestellte Wohnwagen stand praktischerweise direkt in Stuttgart. Für uns also sozusagen ein Heimspiel ;) Da wir die Augen schon ein paar Wochen nach Wohnwägen offen hielten und den Markt beobachtet hatten wussten wir, dass man schnell handeln muss. So griffen wir sofort zum Hörer und riefen den Händler noch vom Auto aus an, um direkt für den nächsten Tag einen Besichtigungstermin zu vereinbaren. 

Ursprünglich wollten wir einen 1 bis 2 Jahre alten Wohnwagen. Der neu inserierte Knausi aus Stuttgart war allerdings ein Neuwagen von einem Händler. Preislich lag er gleich mit den Jahreswägen auf – mit dem Unterschied, dass die Jahreswägen zum Teil bereits Dinge wie einen Mover, eine Klimaanlage oder einen Fernseher dabei hatten. Das hatte der Neuwagen nicht. Aber dafür war er   n-a-g-e-l-n-e-u.  Heißt: Noch niemand hatte in die Matratze geschwitzt, in die Polster gepupst oder das Klo genutzt… wirklich ein herrlicher Gedanke :D

DIE AUSSTATTUNG

Zusätzlich zum Silverselection-Paket hatte der Wohnwagen on top: Einen geräumigen XL Kühlschrank, eine Frischwasserfüllstandsanzeige, ein Steckdosen-Pluspaket und (der absolute Clou): Ein Stockbett mit 3 (!) Etagen :) Also genug Platz für Maja, ein eventuelles Geschwisterchen UND in der untersten Etage ein kuschliges Plätzchen für Kai-Uwe und Paulchen:

Die Besichtigung ging ziemlich fix. Wir waren total begeistert und waren uns sofort einig, dass dieser Wohnwagen goldrichtig für unsere Bedürfnisse als kleine Familie mit zwei großen Hunden ist. Rechts neben dem Eingang ist ein kuschliges Bett, in der Mitte gibt es eine U-förmige Sitzecke, gegenüber liegt die Küche mit viel Stauraum und einer großzügigen Arbeitsfläche. Durch die 2,50 m Breite des Wohnwagens ist wirklich mehr als genug Platz. Wenn einer in der Küche schnibbelt, kommt man immer noch problemlos aneinander vorbei :) Im Heck liegen die beiden Highlights: Auf der linken Seite das großzügige, abgetrennte Bad und auf der rechten Seite das 3-Etagen-Stockbett. 

*Bildquelle: https://www.knaus.com/de

Wir überlegten nicht lange, hörten auf unser Herz und schlugen zu. Da wir direkt mit unserem neuen Wohni nach Österreich fahren wollten und unser altes Vorzelt leider einen Tick zu klein ist, haben wir direkt eine Dach-Markise nachrüsten lassen und unseren Knausi ein paar Tage später abgeholt.

Jetzt freuen wir uns auf viele glückliche Jahre und tolle Reisen mit unserem neuen Wohnwagen, den wir übrigens auf unserer ersten Tour ins Zillertal feierlich (und standesgemäß mit einem Fläschchen Sekt) auf den Namen WILLI getauft haben :)

Willi ist zwar ein Neuwagen, doch das bedeutet ja nicht, dass man nicht auch ein Stück weit seine eigene Note einbringen darf. Im nächsten Beitrag zeige ich euch, was wir an WILLI gepimpt haben.

Alles Liebe,

PS.: Hier noch ein paar Bilder zum Ist-Stand (Nachher-Bilder folgen im nächsten Beitrag)